Diese Haarbar lässt deine Haare voluminöser, fluffiger erscheinen und sorgt dafür, dass Frizz der Vergangenheit angehört. Zudem brauchst du keine saure Rinse! Wie das gehen soll, fragst du dich? Ich verrate es dir.
Obwohl ich selbst auch Seifen siede, finde ich Haarbars viel besser für meine Haare. Mein dünnes, feines Haar mag Seifen einfach nicht.
Im Prinzip braucht eine Haarbar, um zu funktionieren, nur 7 Rohstoffe. Eine feste Komponente (Tensid), flüssige Rohstoffe wie zum Beispiel Extrakte, Essig, Öl und Duft (wobei man es auch ohne Duft machen kann).
Wenn ich weggehe oder was Schönes vorhabe, will ich frisch gewaschene und gestylte Haare haben. Andre waschen oft nur ein- oder zweimal die Woche ihre Haare. Das war bei mir, vor allem im Sommer, nie denkbar, im Winter lief ich höchstens mal zwei Tage mit nicht frisch gewaschenen Haaren rum. Andre können in die Sauna gehen oder zum HIIT-Training und danach machen sie den Pferdeschwanz oder die hochgesteckten Haare auf und sie sehen aus wie frisch gestylt und das auch noch am fünften Tag. Meine dünnen Haare fetteten schnell und sie mal nicht mehr alle Tage waschen zu müssen, davon träumte ich.
Mit meiner eigens für mich kreierten Haarbar bleiben meine Haare bis zu vier Tage sehr schön. Allerdings habe ich nicht das Glück, wenn ich meine Haare hochstecke oder zum Pferdeschwanz binde und sie wieder aufmache, dass sie dann aussehen wie frisch frisiert. Fetten würden sie wohl auch sechs oder sieben Tage nicht, nur mir gefällt dann meine Frisur nicht mehr. Ich habe wirklich viele, aber seidenfeine Haare (laut Friseurin) und sie wirkten früher immer dünn. Meine Haare sind mit meiner Haarbar fluffiger und sie wirken voluminöser, fühlen sich auch dicker an. Meine Friseurin sagt, dass ich ganz viele neue Haare bekomme.
Im Video zeige ich dir, dass du viele andre Ingredienzien reinrühren könntest, wenn du von den andren Rohstoffen was daheim hast und du kannst Komponenten auch einfach austauschen. Du siehst auch, dass es wie mit dem Mürbteig für Plätzchen funktioniert. Ist der Teig zu bröselig, braucht’s mehr Feuchtigkeit. Ist es zu flüssig gibst du noch trockene Substanzen dazu.
Warum soll eine "Haarbar-Teig" nicht flüssig sein?
Warum sollte er nicht zu flüssig sein? Eine Haarbar hat eine feste Konsistenz. Ist sie in der Schöpfungsphase zu flüssig, würde sie ewig brauchen bis sie fest wird, falls sie dann je fest wird. (Wenn du was selbst machst, willst du keine fünf Wochen warten, bis du sie aus der Form nehmen kannst). ;-) Ist die Haarbar zu krieselig und/oder bröckelig, was passiert? Sie hält nicht mal in der Schöpfungsphase, geschweige denn hinterher. Später verrate ich dir noch einen Trick, wie du sie schneller anwaschen kannst und was du tun kannst, wenn sie trotz guter Konsistenz nicht hält, wenn du sie aus der Form nehmen möchtest.
Wenn du bisher mit keiner gekauften Haarbar zufrieden warst, dann mag es daran liegen, dass zu viel ölhaltige Substanzen in der Haarbar waren oder mit Maisstärke gestreckt wurde. Vielleicht nervte es dich, dass deine Haarbar nicht schäumt? Mit meiner Haarbar gelingt dir auch der Schaum. Wie, das verrate ich weiter unten und ich zeige dir im Video, wie sehr meine Haarbar schäumt.
Apfelessig / Himbeeressig
Der Burner in meiner Haarbar ist allerdings der Apfelessig / Himbeeressig. Damit schlägst du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Normalerweise müsste man eine sogenannte „Saure Rinse“ nach der Wäsche mit der Haarbar machen. Der natürliche pH-Wert der Haare beträgt ca. 5,5. Der leicht saure pH-Wert ist optimal. Die „Saure Rinse“ hilft, den pH-Wert der Kopfhaut auszubalancieren. Es glättet die Haarstruktur und verleiht dem Haar Glanz.
Wenn du kalkhaltiges Wasser hast, dann ist eine „Saure Rinse“ in jedem Fall ein Muss. Deine Haare fühlen sich danach wunderbar weich und gepflegt an und nicht pappig. In deinem Waschbecken bilden sich auch keine Kalkflecken. Und diese "Saure Rinse" hast du direkt in der Haarbar, weil du Apfelessig oder Himbeeressig reingibst. Wieder ein Goody, das deine Haarbar einzigartig macht. Falls du liest, Apfelessig greift coloriertes Haar an ... Meine gefärbten Haare waren nie gepflegter als jetzt wo Himbeeressig oder Apfelessig in meinen Haarbars sind.
Übrigens die Haarbar kannst du im Handkoffer mitnehmen. Sie nimmt fast keinen Platz weg. Und vergisst du dein Duschgel, dann kannst du sie gleich noch zum Duschen verwenden.
Meine selbstgemachten Haarbars waren von Kalifornien (von San Francisco bis hinunter nach San Diego und hinein in die Wüste Nevadas und Las Vegas), Griechenland, der Türkei, New York, Amsterdam, Kroatien, Florenz, Prag, Villeneuve (Schweiz) und von Süddeutschland bis Berlin unterwegs. Sie hielten den vielen verschiedenen Wasserhärten und Wetterbedingungen stand.
Die Freundin, der ich die Haarbar für ihr dünnes Haar, mit oft juckender Kopfhaut gemacht hatte, schrieb mir:
Für eine andre Freundin, die ebenfalls dünnes Haar, aber sehr empfindliche Kopfhaut hat, habe ich ebenfalls eine Haarbar gerührt – oder soll ich geknetet sagen? – und sie wurde schon ganz oft drauf angesprochen, was sie mit ihren Haaren macht, weil sie irgendwie fülliger aussehen als vorher. Wenn ihre Haarbar zu Ende geht, fragt sie nach, ob sie wieder eine bekommen kann. So habe ich immer ein kleines Mitbringsel, wenn ich sie besuche.
Tenside
Ich habe SCS, SCI und SLSA ausprobiert. Ich konnte für mein Haar keinen Unterschied feststellen. Auch habe ich sie in meinen Rezepten 1:1 ausgetauscht. Angeblich soll eines aggressiver oder schonender oder oder oder sein. Als ich die Haarbars für meine Freundinnen machte, nahm ich halt das, was ich gerade für mich selbst dahatte. Sie merkten auch keinen Unterschied.
Nur so viel von mir. Alle drei (SCI/SCS/SLSA) sind sogenannte anionische Tenside, die alle für die Naturkosmetik zugelassen sind. SCS und SCI werden aus Kokosöl hergestellt. SLSA wird aus Kokos- und Palmkernöl hergestellt. SLSA verwende ich deshalb selber nicht mehr. Da hier ganze Wälder – oft wild – gerodet werden und die Menschen und Orang-Utans dafür grausam auf der Strecke bleiben. Einen guten ökologischen Fußabdruck hinterlassen sicher alle drei nicht, aber zumindest verunreinige ich das Wasser nicht mehr mit Microplastik.
Wichtig für dich ist, du solltest vorsichtshalber einen Mund-Nasenschutz tragen, da alle drei Tenside sehr stauben, wenn du sie einfüllst. Es wäre gut, wenn du nicht gerade im Durchzug stehst. Ich hab’ mal den Mund-Nasenschutz vergessen und habe dann kurz niesen müssen und meine Augen haben etwas gebrannt. Es ist also nicht lebensbedrohlich, aber gerade, wenn du mit den Atemwegen und oder Augen Probleme hast, bist du gut beraten, wenn du eine Maske aufsetzt.
Wenn du SCS verwendest, solltest du es in einer Kaffeemühle pulverisieren. Damit dann nicht alles im Deckel hängen bleibt, gebe ich Frischhaltefolie über mein eingefülltes SCS. Bitte den Deckel nicht gleich nach dem Pulverisieren öffnen, da es sehr stauben würde. Warte kurz, bis es sich gesetzt hat. Pulverisiert habe ich es, weil im Internet bei den Selbstrührern stand, dass mit den groben Körnern die Haarbars bröckelig werden. Ich habe es pulverisiert und siehe da, nichts bröckelte. Und noch etwas, keine meiner bisher gesiedeten Haarbars bröckelte jemals und alle wurden fest, wenn auch manche nur mit einem Trick, den ich dir unten verrate.
Wenn dich wissenschaftliche Abhandlungen zu Tensiden interessieren, dann findest du alles darüber bei Olionatura und auch sonst im Internet.
Was du brauchst
Mein BeautyGöttinnen-Rezept
Ein andres Tensid
Planton SF-N ist eine Tensidenmischung. Theoretisch bräuchte es diese nicht. Da du ja mit SCS / SCI / SLSA bereits ein Tensid hast, das dafür sorgt, dass Rückstände aus deinem Haar gewaschen werden und es schäumt. Allerdings nehme ich Planton SF-N mit rein, denn dann schäumt es mit Garantie wie verrückt! Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ein bisserl mehr Schaum brauche ich bei meiner Haarwäsche.
Jetzt magst du vielleicht denken, dann nehme ich nur Planton SF-N. Das kannst du machen, aber wo bleibt dann das Kreative oder der Gedanke, etwas selbst erschaffen zu haben. Nach deinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen - für dein Haar?
Was die einzelnen Rohstoffe alles können
Rizinusöl sorgt für glänzende Haare, macht sie geschmeidig, weich und ist feuchtigkeitsspendend. Außerdem lässt es Haare wachsen. Und das wollen wir doch alles haben.
Rosmarinöl verleiht deinen Haaren Glanz, aber vor allem beugt es einerseits Haarausfall vor und andererseits fördert es das Haarwachstum. Es beruhigt juckende Kopfhaut.
Zitronenöl für den Duft und weil er die Talgproduktion reguliert. Falls du zu fettigen Haaren neigst, dann ist das ein gutes Öl für deine Haarbar. Es ist ein Glanzbooster. Wenn du blondes und helles Haar hast, dann zaubert es zusätzliche Glanzlichter in dein Haar. Es klärt und reinigt die Kopfhaut und fördert ebenfalls das Haarwachstum.
Für dunkles Haar kannst du Thymianöl oder Bergamotteöl nehmen. Beide eignen sich wunderbar für dünnes, feines Haar. Sie beide glätten das Haar, ohne feines Haar zu beschweren. Es hängt also nicht strähnig runter, sondern ist fluffig, duftig. Beide helfen gegen trockene Kopfhaut und gegen Schuppen. Sie beugen Haarausfall vor und unterstützen das Haarwachstum.
Thymianöl wirkt zusätzlich entzündungshemmend. Es riecht nach Thymian und wenn du solche Düfte liebst, bräuchtest du gar keinen zusätzlichen Duft verwenden. Bergamotteöl - ich liebe diesen Duft. Er hat für mich was nach Wald und ein wenig zitroniges.
Milchpulver: Schon in der Antike war es ein Mittel für die Schönheit. Es ist reich an Proteinen und wirkt als Glanzverstärker. Es repariert Haarschäden, stärkt die Haarwurzel, spendet Volumen. Also für alle, die wie ich dünnes Haar haben, eine sogenanntes denglisches Must-have! Es beruhigt empfindliche Kopfhaut. Du bekommst es in fast jedem Drogeriemarkt.
Salz! Du hörst ganz richtig. Aber nimm nicht das billige Jodsalz aus dem Drogeriemarkt. Gönn dir Kristallsalz oder Himalaya-Salz. Es pflegt die Kopfhaut. Es erhöht das Volumen und verbessert die Blutzirkulation, was wiederum nichts andres bedeutet, als dass es das Haarwachstum anregt. Es pflegt die Kopfhaut, reinigt und klärt sie. Du findest es in jedem gut sortierten Discounter.
Wenn du blond bist, darfst du gerne großzügig einen Esslöffel voll Salz auf das obige Rezept reingeben, denn es hellt deine Haare zusätzlich mit auf. Bist du dunkelhaarig, dann reicht ein Teelöffel voll. Du brauchst keine Angst haben, dass du plötzlich erblondest, aber da es aufhellend wirkt, muss man ja nicht gleich übertreiben.
Ich selbst färbe meine Haare und hier würde sich mehr davon dahingehend auswirken, dass ich schneller färben muss. Wobei Haarbars nachgesagt wird, dass man dann mehr färben muss. Ich kann’s nicht sagen. Denn früher habe ich ganz oft meine Haare gewaschen, als ich noch keine Haarbars machte und da musste ich oft die Haare tönen. Dann färbte ich und machte Haarbars. Jetzt muss ich zwar nicht mehr so oft die Haare waschen, habe aber keine Ahnung, wie es ohne Haarbar (ohne Salz darin) wäre.
Brennessel regt den Haarwuchs an. Du kannst Brennessel-Blätter im Mixer / Kaffeemühle zerkleinern oder schon zerkleinert kaufen. Du kannst aber auch ein Brennessel-Extrakt nehmen. Dann reichen 10/15 Tropfen auf die obige Menge.
Haarguar wirkt wie natürliches Silikon. Es legt sich schützend um jedes einzelne Haar. Es sorgt für Feuchtigkeit, Glanz und Kämmbarkeit deiner Haare, außerdem wirkt es gegen Frizz.
Squalan repariert Haarschäden und wirkt gegen Entzündungen der Kopfhaut. Zusätzlich unterstütz es Haarguar und gibt ebenfalls Feuchtigkeit, Glanz und wirkt gegen Frizz.
Aloe Vera 10-fach gibt sehr viel Feuchtigkeit. Bitte nicht verwechseln mit fettem Haar. Feuchtigkeit für die Haare bedeutet, dass es mit wichtigen Vitaminen versorgt wird und das Haar elastisch hält und somit gegen Bruch und Spliss sorgt. Es beruhigt die Kopfhaut und wirkt gegen Schuppen.
Jojobaöl und Mandelöl sind sehr feine Öle für Haarbars. Sie kräftigen das Haar, wirken gegen Spliss und somit gegen brüchige Haare. Sie spenden Feuchtigkeit, glätten das Haar und machen es weicher, kämmbarer. Während Jojoba noch den Benifit mitbringt, dass es gegen juckende Kopfhaut, Schuppen und gleichzeitig gegen fettes Haar hilft, da es die Talgproduktion ausbalanciert, regt Mandelöl das Haarwachstum mit an und reduziert den Haarausfall.
Wer jetzt denkt, viel hilft viel … Leider nein. Wenn du dünnes Haar hast und zu viel Öl in die Haarbar machst, dann wirken sie zum Schluss strähnig. Wenn du dagegen viele Locken hast, dann darfst du gerne die doppelte Menge Öl reingeben.
Wenn du ein wenig Farbe in dein Haarbar bringen möchtest, dann kannst du hierzu Lebensmittelfarbe nehmen. Es reichen ein paar Tropfen. Die Lebensmittelfarben werden - wie schon der Name vermuten lässt - in Lebensmitteln verwendet. Falls du befürchtest, dein Waschbecken färbt sich dann rot oder blau oder was immer du für eine Farbe aussuchst, das passiert nicht.
Tipp 1
Haarbar kann man nicht im kalten oder handwarmen Wasser schaumig bekommen. Dazu braucht es 70 Grad. Keine Sorge, dafür brauchst du kein Thermostat. Handwärme sind etwa 37 Grad. Wenn du es also gerade noch so aushältst, dann ist es heiß genug für die Haarbar. Du musst deinen Kopf unter sehr warmes Wasser halten, dann die Haarbar unter – fast – heißes Wasser halten und dann mit der Haarbar um deine Haare kreisen. Kurz einmassieren. Nochmals die Haare unter sehr warmes Wasser halten, nochmals mit der Haarbar um die Haare kreisen und dann mit den Händen waschen. Je nachdem, wie lange deine Haare sind, brauchst du vielleicht sogar noch eine 3. Runde.
Tipp 2
Wenn deine Haarbar nicht gleich aus dem passenden Förmchen hüpfen mag, dann gib sie für eine Stunde in die Gefriertruhe.
Du möchtest, dass sie schneller durchgetrocknet ist, dann gib sie bei 50 Grad für ein paar Stunden in den Ofen oder lege sie auf die Heizung. Im Sommer stell sie auf’s Fensterbrett in die Sonne. Meist habe ich sie über Nacht trocknen lassen. Meist brauchte es zwei Tage.
Wenn sie nach der Trocknungsphase nur ein klein wenig bröckelt, drück‘ alles wieder fest in die Form und gib sie für eine Stunde in die Gefriertruhe. Das hat bei mir immer geholfen, wenn sich die Haarbar mal störrisch gezeigt hat.
Hier siehst du wie sehr meine Haarbar schäumt:
Hier das Video wie ich die Haarbar rühre:
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