Menno! Aufräumen gehört nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen!
Ich komme mir damit vor, als wäre ich ein Alien unter all den Menschen, die den ganzen Tag – scheinbar – nichts lieber tun als aufzuräumen.
Ich tue es nur, weil ich es gerne schön habe. Jedoch kommt’s mir vor, als wäre ich immer nur am Hinterherhinken! Bis ich schaue – gefühlt – liegt schon wieder ein Zimmer im Argen. So war es das Gästezimmer (Rumpelkammer), das mir seit Wochen ein Dorn im Auge war. Wisst ihr, was eine Rumpelkammer ist? Ein Zimmer, quasi wie bei Hempels unter’m Sofa.
Dort stellte ich die Blumentöpfe rein, die ich nach dem Umtopfen gerade nicht brauchte. Ich trocknete auf dem Wäscheständer Hortensien, die ich geschenkt bekommen hatte. Außerdem stand meine Ufesa-Küchenmaschine rum, die ich endlich in Ebay verkaufen möchte, die ich aber noch pikobello reinigen wollte. Ich hatte zig große leere Schachteln rumstehen, die ich zerreißen und zum Anschüren für den Holzherd hernehmen wollte. Getrocknete Wäsche stand rum. Ach, das sind jetzt nur die Dinge, die viel Platz wegnehmen, den Kleinkram habe ich gar nicht aufgeführt.
Alles wollte und werde ich nicht rausräumen. Das kommt erst raus, wenn Besuch erwartet wird. Aber das ist dann auch mit wenigen Handgriffen erledigt. Es steht ja nicht wöchentlich netter Besuch an.
Ich werde wohl nie eine richtige „Hausfrau“ werden. Seufz! Allerdings lebe ich auch in einem Umfeld, in dem jeden Samstag das Auto gewaschen wird. In dem jeder – gefühlt – mit der Nagelschere seinen Rasen schneidet. Wo keiner in seinem – mit der Nagelschere – gestylten Garten sitzt. Hier wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geschuftet. Dabei sind wir hier von traumhafter Natur umgeben. Die einzig störenden Geräusche sind die megalauten Rasenmäher und Laubbläser. Aber das ist dann wieder ein extra Thema.
Was soll ich sagen? Meine „To-Want-Liste“ hat mich angetrieben und es ist zumindest soweit Vollbracht, dass jetzt nur noch an zwei Stellen die Sachen rumstehen, die raus müssen, wenn Besuch kommt.
Die Schachteln sind klein gerissen zum Anfeuern meines Holzofens. Die Blumentöpfe sind ausgewandert in den Raum über der Garage. Die Hortensien sind alle getrocknet und ich habe sie in ein Behältnis bereitgestellt, dass ich sie fürs Frühjahr dekorieren kann. Die Ufesa glänzt und Fotos für Ebay sind geschossen.
Ich muss aber dazusagen, dass ich 38 Stunden in der Woche arbeite und nebenbei an den schönen Tagen Holz in den Stadl gefahren habe, damit wir diesen Winter genug Brennholz haben. Außerdem musste ich den Rasen mähen (nicht so schön wie meine Nachbarn). Allerdings hatte ich beim ersten Mal erst gemäht, als das Gras schon ca. 20 Zentimeter hoch war. Wer das schon probiert hat, weiß, so lange wartet man garantiert kein zweites Mal. Es ist nämlich sonst eine vermaledeit schwere Arbeit. Selbst angebaute Kartoffeln ernten (3 Stunden Arbeit), Hühnerstall misten, Holz aus dem Wald sägen (keine Mammutbäume - ich nenne sie Frauenbäumchen - mit ca. 30 Zentimeter Umfang) und heimfahren, spalten und für den Holzherd klein sägen und draußen schön anschlichten (damit es trocknet), Mamas Wohnung putzen und viel mehr.
Deshalb stand jetzt dieses Zimmer nicht sehr hoch auf meiner Prioritätenliste. Aber nun, da die Tage kürzer werden und kälter sind und draußen weniger getan werden kann, (Mamas Garten wartet noch auf das Umstechen), wurde es Zeit, diese unschöne Aufgabe zu erledigen.
Tamtam!! Wieder ein Punkt abgehakt auf meiner To-Want-Liste!
Hast du eine Wohnung wie geleckt? Oder hast du auch ein Eckchen, das du Stiefmütterlich behandelst. Ich hoffe, du gehörst zu letzteren, dann käme ich mir nicht mehr ganz so alienmäßig vor!!
Diesen Schrank hat mein Onkel Alfons als Schreiner-Meisterstück gebaut. Leider passt er nicht zu meinem Stil, jedoch ist es eine sehr schöne Handwerkskunst. Wie er die Maserung des Holzes in dieser Gesichtsform eingearbeitet hat und an den Seiten mit hell und dunkel einen Rahmen für den Schrank geschaffen hat, das ist schon hohe Kunst. (Es wird nur verunstaltet von den Stickern, die mein Bruder als Kind drauf gepappt hat).
Das Bett dagegen ist sehr einfach gehalten. Allerdings weiß ich jetzt auch, wo Ikea sein "System" her hat. Denn das gezimmerte Bett meines Onkels hat genau vier Teile und die kann man "frauen-leicht" zusammenbauen. Einfach ineinanderstecken. Zack! Fertig!
Zu dem Schrank und der Erinnerung an meinen Onkel Alfons gibt es einen extra Blogbeitrag.
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