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AutorenbildMaria Aurbach

Generelles zur Herstellung einer festen Haarbar


Foro von selbst gerührten Haarbars
Haarbars

Generelles zur Herstellung einer festen Haarbar, damit sie dir sicher gelingt.

 

Meine erste Haarbar rührte ich am 04. August 2017. Seither habe ich unzählige gerührt und da es mir von Anfang an gelang, war ich unglaublich motiviert. Meine Haare fetten nicht mehr, obwohl ich sie seltener waschen muss. Jetzt wo ich es niederschreibe, fällt mir auf, dass ich ebenfalls keine Schuppen mehr habe. Die Friseurinnen, die seither meine Haare schneiden, sagen, dass viele neue Haare kommen. Meine Spitzen sind nicht trocken, meine Haare glänzen und vor allem, sie sehen nach mehr Volumen aus, als es meine dünnen Haare eigentlich hergeben können.

 

Meine Haare mögen Haarbars unglaublich gerne und Haarseifen gar nicht. Auch beim Rühren der Haarbars gilt für mich, wenn es nur um die Umwelt ginge, würde ich mir Haarbars kaufen. Bei mir geht’s aber vor allem um den kreativen Gedanken.

 

Damit auch deine Haarbar gelingt schreibe ich zusammen, was es braucht und was man beachten sollte.



Zuerst einmal benötigst du ein Tensid


Zuerst einmal benötigt man ein Tensid, das dafür sorgt, dass deine Haare gereinigt werden und damit es schäumt. Die drei Tenside die ich dir vorstelle, dürfen alle in der Naturkosmetik hergenommen werden und sind biologisch abbaubar. Alle drei sind anionische Tenside. Ein Teil des Moleküls hat eine negative Ladung. Sie sorgt deshalb für Schaum und Reinigungskraft, also genau das, was wir haben wollen.


Wichtig ist, dass du bei SCI, SCS und SLSA einen Mundschutz trägst. Diese Tenside reizen die Schleimheute und die Augen. Gerade wenn du Probleme mit der Atmung und den Augen hast, solltest du es keines Falls vergessen. Im Durchzug solltest du es deshalb auch nicht verwenden.


Da gibt es einmal SCI (Sodium Cocosyl Isethionate), SCS (Sodium Coco-Sulfate) und SLSA (Sodium Lauryl Sulfoacetate). SCI ist das mildeste dieser drei Tenside und SLSA das schärfste der drei.

 

SCI und SCS werden aus der Kokosnuss gewonnen und SLSA aus Kokos- und Palmkernöl. Ich nehme SLSA nicht mehr, da für Palmkernöl immense Waldgebiete wild gerodet werden (man fackelt sie ohne Genehmigung ab), was Menschen schadet, Existenzen vernichtet und Orang-Utans grausamst verenden lässt.


SCS hat grobe Körnchen


SCS solltest du unbedingt vor der Verwendung pulverisieren. Viele schreiben im Netz, dass ihre Haarbar bröckelt, wenn sie SCS verwendet haben. Also habe ich es kurzerhand in einer Kaffeemühle zerkleinert. Ich habe über SCS eine Frischhaltefolie gegeben, da es auch in der Kaffemühle sehr stauben und es sich im Deckel festsetzen würde. Mach' den Deckel nicht gleich auf, sondern lasse SCS erst setzen.


Plantapon SF-N ist eine Tensidmischung


Es ist eine hautfreundliche PEG-freie Tensidmischung. Sie ist mild und besteht aus zwei anionischen Tensiden, einem nicht-ionischen Tensid, einem amphoteren Tensid und irritationsmilderndem Glyzerin. Ich gebe höchstens 20 bis 30 % vom SCI/SCS/SLSA rein. Also etwa einen Esslöffel voll auf 100 g SCI/SCS/SLSA.


Plantapon SF-N ist zähflüssig. Die andren Tenside sind pulvrig. Plantapon SF-N könnte man zwar als einziges Tensid nehmen, allerdings nur für flüssige Shampoos, nicht für eine Haarbar. Mit Plantapon SF-N wird deine Haarbar ein Schaumträumchen.


Öle und deren Vorteile nutzen


Wenn ich von Ölen spreche, dann meine ich z.B. Mandelöl, Olivenöl, Arganöl, Hanföl usw. Wenn du dünne, glatte Haare hast, dann solltest du nicht zu viel davon reingeben. Zu viel Öl in deiner Haarbar kann deine Haare strähnig wirken lassen. Einen Anhaltspunkt bieten dir meine Rezepte.


Wenn du dickes und / oder sehr lockiges Haar hast, dann darfst du auch ein wenig mehr Öl reingeben. Da Locken und dickes Haar von mehr Öl profitieren.


Flüssigkeiten für deine Haarbar


Füssigkeiten können Hydrolate sein, besondere Zusatzstoffe, wie z.B. Seidenprotein, ätherische Öle wie z.B. Rosmarinöl oder auch Extrakte wie Brennnessel-Extrakt. Extrakte sind komprimierte Flüssigkeiten. Man nennt sie auch Wirkstoffe oder Zusätze. Aber Achtung, es gibt ätherische Öle, wie z.B. das Salbeiöl/Salbei-Extrakt, das Schwangere nicht nehmen sollen, da es abführend wirken kann.


Feste Stoffe für deine Haarbar


Milchpulver und Kristall- oder Himalayasalz boostern deine Haare. Sie geben ihnen Volumen und pflegen sie. Du kannst aber auch pulverisiertes wie Amla, Heilerde, Salbei- / Brennesselblätter oder auch Allantoin sein.


Duftender Essig für deine Haare


Essig schließt die Schuppenschicht, was deine Haare glättet. Es entfernt übermäßigen Talg. Wenn du kalkhaltiges Wasser hast, benötigen deine Haare dringend Essig. Ich selbst nehme Himbeeressig. Ich liebe diesen Duft in meinen Haarbars. Apfelessig kannst du genauso gut nehmen. Apfelessig kann aufhellend wirken. Hast du also blondes / helles Haar, dann würde ich diesen nehmen.


Wenn du Essig in deine Haarbar gibst, dann brauchst du bei kalkhaltigem Wasser keine "Saure Rinse" zu machen. Meine Haarbars haben mich von Kalifornien, auch in die Wüste Nevadas, nach Griechenland, Amsterdam, von Berlin bis Süddeutschland uvm. begleitet. Ich hatte weder ausgetrocknete Haare, noch wurden sie fettig. Sie passten bei jeder Wasserhärte und jeder Wetterlage.


Der Essig greift auch deine Haare nicht an, falls du sowas lesen solltest. Es ist ja nur ein wenig in deiner Haarbar.


Konsistenz der Haarbar


Eine Haarbar ist fest. Sie sollte weder bröckeln noch zu flüssig sein. Vergleiche sie mit Mürbteig. Bröckelt deine zu sehr, bevor du sie trocknest, dann gib' noch Hydrolat, Wirkstoffe und nur, falls du dickes und / oder lockiges Haar hast, Öle hinzu. Also Flüssigkeiten.


Ist der "Haarbar-Teig" noch zu flüssig, dann gib' trockene Substanzen hinzu. Das kann SCI/SCS/SLSA sein, es können pulverisierte Blätter wie z.B. Brennesselblätter sein, es kann aber auch Milchpulver oder Allantoin oder ein anderer fester Rohstoff sein.


Klar, dass dein "Haarbar-Teig" fest sein sollte, denn je flüssiger die Konsistenz in der Schöpfungsphase ist, desto länger braucht der Trocknungsprozess, falls sie denn je fest werden würde. Ist sie zu börckelig / krieselig, dann fehlt's noch an Flüssigkeiten. Denn bröckelt sie jetzt schon, wird es in der fertigen Haarbar genauso sein und nicht durch Zufall besser werden.


Bring' ein wenig Farbe in deine Haarbar


Du kannst deine Haarbar färben. Dazu nimmst du am besten Lebensmittelfarben. Bei 100 g SCI reichen ein paar Tropfen der flüssigen Lebensmittelfarbe.


Du kannst aber auch natürliche Stoffen nehmen, die deine Haarbar einfärben. Brennesselblätter (Pulver) färben sie grünlich. Salbeiblätter (Pulver) färben sie grün-gelb. Mit lila Heilerde wird sie lila.


Duftende Haarbar


Ätherische Öle wie z.B. Rosmarinöl, Thymianöl, Oreganoöl, sie alle riechen wie ein Kräutergarten und haben jedes für sich eine positive Wirkung auf deine Haare und ihre Bedürfnisse.


Bei hellem Haar kannst du auch Zitronenöl nehmen. Es hellt die Haare auf und ist damit perfekt für dein helles Haar.


Du kannst aber auch sogenennate Parfümöle reingeben. Wie wäre es mit Apfelsine, Schokolade oder Kokosnuss. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.


Wenn du allerdings ätherische Öle wie z.B. Bergamottöl, Blutorangenöl, Melissenöl, Lavendelöl uva. nimmst, dann bringst du zusätzlich Wirkstoffe rein. In meinen Rezepten musst du nicht selbst nach passenden Wirkstoffen suchen, ich suche sie für dich passend heraus. Denn jedes dieser ätherischen Öle ist natürlich nicht für jeden Haartyp geeignet und es sind auch nur Beispiele.


Das brauchst du zum Haarbar rühren


  • Eine Schüssel zum Anrühren

  • Handschuhe (damit die Finger nicht farbig werden von der Lebensmittelfarbe)

  • eine Maske wegen der Tenside

  • Feinwaage, die auch Milligramm wiegt

  • verschiedene Löffel (ich nehme Plastiklöffel, die ich nur zum Rühren hernehme)

  • Eine Form oder mehrere für den Haarbar-Teig (gerne was Rundes, das in deine Hand passt, damit ist es am Einfachsten) - am besten Silikonformen. Z.B. kannst du Muffin-Formen nehmen

  • Küchentücher, damit man schnell was ab- / wegwischen kann

  • vielleicht eine alte Wachstischdecke oder Unterlage, falls Farbe daneben tropft



Das brauchst du alles
Was du alles brauchst


Wann ist deine Haarbar fertig?


Es kann sein, dass sie in ein paar Stunden trocknet, manchmal dauerte es auch ein paar Tage, obwohl die Konsistenz gepasst hatte. Drücke deinen "Haarbar-Teig" in die Form und stelle ihn an einen warmen Ort. Das kann die Heizung im Winter oder die Sonne im Sommer sein. Wenn du eine ganz Ungeduldige bist, dann gib sie in den Ofen bei 50 Grad für einige Stunden.


Ich fasse dann forsichtig mit dem Finger oben drauf. Wenn sie sich eindrücken lässt, dann ist sie noch nicht durchgetrocknet. Wenn Sie sich nicht mehr eindrücken lässt, dann nimm sie aus der Form. Fasse vorsichtig auf die untere Seite, ob sie auch hier fest ist. Wenn sie noch nicht fest ist, dann gib sie wieder in die Form und lasse ihr noch mehr Stunden oder eine Nacht Zeit.


Ist sie fest, dann kannst du sie sofort verwenden. Ist sie an ein paar Stellen bröckelig, aber sonst schon durchgetrocknet, dann gib sie nochmals in die Form. Drücke sie fest und gib sie für mindestens eine Stunde in die Gefriertruhe.


Haarbars mögen es heiß


Wenn du eine Haarbar bei kaltem oder kühlen Wasser verwendest, wirst du keine Freude daran haben. Deine Haarbar hat's gerne heiß. Also am liebsten so um die 70 Grad. Aber keine Sorge, dafür musst du kein Thermostat bereit halten. Handwarm ist etwa 37 Grad und 70 Grad ist dann, wenn es dir fast zu heiß wird. Fast. Nicht ganz. Wasche deine Haare unter mehr als handwarmem Wasser, wasche die Haarbar an und kreise dann mit ihr um deine nassen Haare. Seife sie etwas ein. Halte deine Haare nochmals unter das Wasser, kreise nochmals mit der Haarbar drum herum und du wirst sehen, jetzt schäumt es stark. Wenn du lange Haare hast, brauchst du vielleicht sogar eine dritte Runde.


In diesem Video zeige ich wie sie schäumt




 

 

In diesem Video zeige ich wie ich sie rühre






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