Sie gehören schon seit ewigen Zeiten zu den Plätzchen die ich im Advent nicht missen möchte.
Gemacht habe ich sie aber ewig nicht mehr. Deshalb schaute ich mich im Internet um, wie sie andre machen. Letztendlich habe ich sie nach einem Beitrag gemacht, den ich im Internet bei einem Koch auf youtube fand. Allerdings bekamen die meisten, die ich machte dennoch Risse. Was ja ein No-go bei den Plätzchen backenden Monks ist. (Wozu ich Gott sei's gedankt nicht gehöre).
Bei mir gilt immer first: Es muss schmecken. Kategorie zwei ist bei mir erst das Aussehen. So seht ihr also natürlich hier nur ein paar der gelungeneren Plätzchen. Aber so viel kann ich dir jetzt schon verraten. Sie schmecken und sind butterweich und das schon gleich am nächsten Morgen.
Als Füllung kommt bei mir immer nur Johannisbeergelee in Frage. Ein andres Gelee kommt mir nicht in die Tüte - äh Husarenkrapfen.
Ich bin da auch überhaupt nicht experimentierfreudig und schon gar nicht mag ich zu viel Schnörkel und hier noch ein wenig bunt und da noch ein Topping mit viel Schnick-Schnack.
Mit was man mich nicht verführen kann? Zu 99% klappt es nicht mit Süßem. Denn: Es gibt nur ein paar Hand voll was ich liebe. Dazu brauche ich auch nicht großartig rumprobieren. Aber zu erzählen was ich nicht mag, würde eine Kilometer lange Liste werden (wohlgemerkt bei Süßem). Sieh einfach, was ich für Plätzchen backe und du weißt, was ich mag.
Ich buk als erstes also mein Rezept von den ganzen Jahren davor. Die aß ich alle selber. Vor allem, da ich vergessen hatte Johannisbeergelee zu kaufen und ich dann selbstgemachtes Apfel-Weintraubengelee eingefüllt hatte. Das Apfel-Weintraubengelee war sehr gut, aber eben halt nicht Johannisbeergelee. Es war einfach zu blass und mal ehrlich? Sieht nicht rot bei gepuderzuckerten Husarenkrapfen gar feierlich aus?
Dann gibt's ja mehrere Fraktionen. Die einen füllen Marmelade vor dem Backen in die vorgefertigten Löcher, andre geben es nach dem Backen rein. In meiner ersten Charge gab ich es, wie all die Jahre davor, vor dem Backen rein. Sieht halt hinterher auch nicht mehr so prickelnd aus.
Also dachte ich mir, ich mache es nach dem Backen rein und da kam es mir sehr entgegen, dass ich eh noch einmal welche machen wollte. Dieses Mal also so wie es der Koch auf youtube erzählte. Aber hier rissen meine trotzdem ein.
Also probierte ich es noch mit einer 3. Charge. Nicht alle buk ich gleich nacheinander. Da lagen Wochen dazwischen. Und was soll ich sagen? Ich habe nun das für mich perfekte Rezept gefunden. Es fiel mir durch ein andres meiner Rezpte einfach in den Schoß. Und mal ehrlich, aus manchen Teigen kann man zig verschiedene Plätzchensorten backen. (Meine Mama hat ein Kochbuch von 1963 und da stehen sie teilweise mit andren Namen drinnen, als sie heute genannt werden und unter einem Teig stehen gleich alle Sorten, die man daraus backen kann. Sehr praktisch).
Und hier kommt das Rezept für meine Husarenkrapfen:
100 g Zucker in den Mixtopf geben, 15 Sek. / Stufe 10 pulverisieren und mit dem Spatel nach unten schieben oder gekauften Puderzucker nehmen.
150 g kalte Butter, in Stücken, 200 g Mehl, 100 g Mandeln, 2 Eigelb und 1 Prise Salz hinzufügen und 30 Sek. / Stufe 5 kneten.
Wer mag, kann auch noch ein wenig Zitronenabrieb vor dem kneten hinzufügen.
Ich musste Teigreste noch nach unten schieben und noch mal 15 Sek. / Stufe 5 weiter kneten. Den Teig aus dem Thermomix nehmen, in eine Frischhaltefolie wickeln und für eine Stunde kalt stellen.
Den Backofen auf 180 Grad Ober- / Unterhitze einstellen und derweilen die Kugeln formen. Ich nahm dafür einen Eiswürfel-Portionierer mit 2 cm Durchmesser.
Die einzelnen Kugeln in der Hand rund drehen und anschließend mit einem Kochlöffel Mulden in die Kugeln drücken. Dazu habe ich die andre Hand um die Kugel gelegt, so rissen diese erst gar nicht ein. Zwischendurch steckte ich den Kochlöffel ins Mehl, damit der Teig nicht am Kochlöffel kleben blieb.
Ich habe sie in der mittleren Schiene 9 bis 10 Minuten (bei 180 Grad Ober- / Unterhitze) gebacken. Sie sollen noch schön hell sein.
Sobald sie aus dem Ofen kommen, nochmals mit dem Kochlöffel die Mulden nachformen.
Die Husarenkrapfen mit Puderzucker bestreuen.
Die Marmelade auf dem Herd warm machen, so dass sie flüssig wird. Ich habe sie in eine Tortenspritze gefüllt und die Tülle mit dem winzigen runden Loch genommen. Jetzt noch die Mulden mit Johannisbeergelee füllen und et voià ... fertig!
Bei den ersten beiden schoss gleich zu viel Johannisbeergelee heraus, aber schon beim dritten hatte ich den Dreh raus.
Ich weiß wirklich nicht, wie ich früher ohne so einfache Hilfsmittel wie Eis-Portionierer und Plätzchenformer ausgekommen bin?! Klar, man muss es nicht haben. Aber so war es total easy an einem Tag drei verschiedene Plätzchen zu backen, ohne das Gefühl zu haben, man habe einen Marathon hingelegt. Nie war Plätzchen backen easyer!
Mein Resümee:
Das ist für mich das ultimative Plätzchenrezept für Husarenkrapfen, die andererorts auch Engelsaugen heißen und aus denen man ganz supermoderne Swimmingpools backen kann. Dazu gibt es atemberaubend bunte Füllungen. Aber ich mag's da ja bodenständig.
Nie mehr ohne Hilfsmittel wie Eis-Portionierer und Plätzchenformer und Backmatte. Ohne Backpapier sowieso nicht.
Ich werde künftig immer meine Marmelade nach dem Backen einfüllen und dazu werde ich die Marmelade am Herd aufkochen und dann mit einer Spritztülle einfüllen.
Nun wünsche ich dir viel Spaß beim Nachbacken.
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