Woher weiß ich, welche Düfte zum Seife sieden geeignet sind ?

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Welche Parfümöle kannst du für selbst gesiedete Seifen verwenden? Welche auf keinen Fall? Oder lieber ätherische Öle verwenden?

Die Crux beim Seife sieden ist, dass man nicht jeden Duft nehmen kann. Der eine verfliegt zu schnell, die andren sind nicht laugenstabil. Schwangere müssen mit ätherischen Ölen eh vorsichtig sein und Parfümöle haben auch ihre Tücken. Also was ist nun geeignet?

Das ist wohl die Frage, die man sich mit als erstes stellt, wenn man Seife sieden will. Denn der Duft bei einer Seife ist wie das Tüpfelchen auf dem „I“; wie das Herz für die Liebe. Mit andren Worten ohne Duft kann man zwar Seife sieden, aber ist es denn erstrebenswert?

Also ich bin ein absoluter Nasenmensch. Mag wohl dem geschuldet sein, dass ich verdammt gut riechen kann. Ich hatte eine Bekannte, die mal mit mir nach New York reiste und irgendwo am Pier roch ich Pferde und sagte es auch. Als wir zwei Block weiter gegangen waren (wer mal in New York war, weiß, dass zwei Block ungefähr wie zwei Dorflängen von je 50 Häusern sein können), kamen wir an einer berittenen Pferdestation vorbei. Sie schüttelte den Kopf und meinte ungläubig: „Und das hast du da unten schon gerochen?“ Ich meinte nur: „Ja, siehst du. Bist du was riechst, bin ich schon erstunken.“ Wir lachten noch lange über diesen Spruch.

Klar kann man ätherische Öle nehmen und da ich immer welche da habe, weil ich auch meine gesamte Kosmetik selber mache, greife ich manchmal nach einem. Da erlebte ich aber schon gewaltige Überraschungen.

Diese würde ich nur noch bei einer Heißverseifung hernehmen:

Außer, wenn es welche von einem Hersteller sind, der genau schreibt, dass diese weder Verfärbungen, noch einen Blitzbeton oder ganz schnelles Andicken zur Folge haben.

Der Duft von Parfümölen bleibt wesentlich länger in der Seife erhalten. Auch wenn in den unterschiedlichsten Shops die Parfümöle vielleicht den gleichen Namen haben, so kann es sein, dass es bei dem einen andickt und beim andren Hersteller passiert das eben nicht.

Parfümöle für Seifen kaufe ich am liebsten bei Behawe, denn ich finde, es ist der einzige Shop, der dazuschreibt, was genau es für ein Parfümöl ist und vor allem, wie es sich beim Seife sieden verhält und ob es überhaupt für Seifen geeignet ist.

Als Duftmenge nimmt man als Richtwert 2 bis 3 Prozent der Gesamtfettmenge. Je nach Intensivität des Duftes kann man auch bis 5 Prozent hochdosieren oder weniger rein geben. Düfte wiegt man am besten in Glagefäßen ab, denn bei allen andren Materialien würde der Duft noch Jahre später drinnen hängen bleiben. Ich habe dazu meist kleine Glasbechergläser. Anfangs habe ich Schnapsgläser hergenommen.

Warum ist es wichtig, was ein Duft macht? Stell dir vor, du willst ein aufwändiges Swirl-Muster sieden und dazu muss dein Seifenleim lange fließfähig bleiben. Jetzt nimmst du z.B. mein oben erwähntes Zedernholzöl und zack! So schnelles andicken, dass du froh bist, wenn du keinen Blitzbeton bekommst, sondern noch alles schnell, schnell in die Form schaufeln kannst. Von zarten Mustern weit entfernt!

Was tun, mit Parfüm-/ätherischen Ölen, wenn sie verfärben oder andicken?

Du kannst allerdings schnell andickendes Parfümöl/ätherisches Öl auch nutzen. Wie das, fragst du dich mit recht. Wenn du z.B. einen fließfähigen Seifenleim hast, du aber oben drauf in einer andren Farbe oder auch in der gleichen Farbe eine Spritztechnik als Topping anwenden möchtest. Jetzt müsstest du gefühlt ewig warten, bis dein Seifenleim sich bequemt anzudicken. Du gibst dann z.B. etwas Magnoliumöl hinzu und rucki-zucki hast du festen Seifenleim, den du spritzen kannst. Oder auch zum Schichtseifen gestalten eignet sich dann ein andickendes Parfümöl/ätherisches Öl hervorragend. Wenn der Seifenleim zu flüssig wäre, dann würde die nächste Schicht durchsinken. Für Schichtseifen muss sie aber oben auf liegen.

Aber auch Kokosöl, Anisöl oder Honigöl, das die Seife creme bis bräunlich einfärbt kannst du natürlich für dich nutzen. Nämlich dann, wenn du ohne Farbe eine gefärbte Seife hinbekommen möchtest. So kann man also diese „eigentlich“ negative Seite eines Parfüm-/ätherischen Öls positiv nutzen.

Aber auch die Öle können tatsächlich total unterschiedlich riechen. Patchouli ist so ein Gamechanger für mich gewesen. Bisher hatte ich es immer mit diesem abgestandenen Geruch nach alten Klamotten aus den 70-er-Jahren in so Second-Hand-Läden in Verbindung gebracht. Bis ich einen roch und wissen wollte, was das für ein toller Duft ist und es war ebenfalls Patchouli. Ich wäre am liebsten hineingekrochen in diesen Geruch, der meine Sinne so angenehm stimulierte. Immer wieder musste ich dran schnüffeln. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ein Duft so unterschiedlich daherkommen könne.

Warum braucht es laugenstabile Düfte?

  • Bei der Verseifung reagieren viele Duftstoffe mit der hohen Alkalität und zerfallen. Somit verfliegt der Duft nach kurzer Zeit oder schlimmer, es bleibt oft gar kein Duft übrig.
  • Empfindliche ätherische Öle oder Parfumöle können durch die Hitze der Reaktion und den hohen pH-Wert einfach verfliegen und wieder ist es nichts mit einem Duft.
  • Nicht laugenstabile Düfte verändern ihren Charakter und riechen dann schrecklich bis muffig oder eben gar nicht mehr.
  • Manche instabile Duftöle führen zu viel zu schnellem Andicken und / oder verfärben Seifen.

Ätherische Öle:

Bei ätherischen Ölen mischt man meist drei Düfte. Da es wie bei der Parfüm-Herstellung die Basisnote, die Herznote und die Kopfnote gibt. Jeder Duft ist in eine dieser drei Kategorien eingeteilt. So nimmt man einen Teil der Basisnote, zwei Teile der Herznote und drei Teile der Kopfnote. Bei einer 1 kg GFM bräuchte man also 5 g der Basisnote, 10 g der Herznote und 15 g der Kopfnote. Diese Mischungen sollte man ein paar Tage vorher ansetzen, damit sie sich harmonisch vermischen. Das kenne ich bisher nur aus der Theorie, da ich Düfte bisher nur nach meiner Nase entschieden habe und dem nach und nach angeeigneten Wissen, welche Düfte ich lieber nicht nehme, da sie andicken.

Zitrusdüfte verfliegen schnell. Wenn ich einen zitronigen Duft haben möchte, weiche ich auf Litsea Cubeba (es soll verfärben, aber das habe ich bisher nicht festgestellt) aus oder auf Cajeput. Tolle Düfte, die definitiv länger halten und zitronig daherkommen.

Falls man Seifen verschenken will, dann sollte man in jedem Fall über die Düfte gründlich recherchieren, die man verwenden möchte, sobald man es an Allergiker oder Schwangere verschenken möchte oder gar an Haushalte mit Kleinkinder. Zum Beispiel Seifentörtchen oder Badeschokolade könnte schnell mal als Essen bei Kleinkindern interpretiert werden.

Bei ätherische Ölen sollte man vielleicht auch bedenken, dass sie ansich gesünder sein sollen, aber für ein 10 ml Fläschchen müssen Unmengen an Kilos der Pflanzen geerntet werden, damit hier das Fläschchen voll wird. Jetzt wird aber nicht nur ein Fläschchen hergestellt. Rosenholz oder Sandelholz wurden z.B. nahezu ausgerottet.

Parfümöle:

Doch lieber Parfümöl nehmen? Jedenfalls, wie bereits erwähnt kaufe ich meine Parfümöle für Seifen bei Behawe, da hier genau dabei steht, wie die Düfte riechen und wie sie für die Seifenherstellung geeignet sind. Und die Beschreibungen zu den Düften und ihr Wirken auf die Nase ist phänomenal! Leider finde ich die Seite von Behawe sehr Userunfreundlich. Ich kann also auch nicht auf die Produkte verlinken, da es nur einen einzigen Link gibt, egal, auf welcher Seite man sich befindet.

Bei Behawe kommt auf der ersten Seite ein Zeichen und darunter „Deutsch“ anklicken. Dann erscheint eine rechte Seitenleiste. Nach unten Scrollen bis „Seifenherstellung“, dann auf „Parfümöle“. Jetzt tut sich links neben der Seitenleiste eine neue Leiste auf. Hier kann man sich alphabetisch durchklicken.

Ich liebe zum Beispiel diese Düfte sehr (und sie dicken auch nicht an!):

Wer sich unsicher ist, kann auch Proben von Parfümölen bestellen. Ich sage dir, wenn du die Beschreibungen zu den Düften durchliest, dann würde man am liebsten gleich alle bestellen wollen. Suchtgefahr!

  • Proben Parfümöle (5 x 3 ml) nach Wahl

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