Anleitung SchmetterlingsSeife mit Swirl

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SchmetterlingsSeife Beitragsbild

Herrlich, wieder klappte ein Seifen-Rezepte so, wie ich es vor gehabt hatte. Diese Farben für den Swirl wählte ich, damit er zu den Schmetterlingen harmoniert. Außerdem wählte ich Grün, denn es sollte helles Gras im Frühling symbolisieren. Weiß wählte ich, damit die Schmetterlinge zur Geltung kommen. Ich liebe diese feine Seife.

Diese Seife siedete ich am 26.04.2020 und es war meine 28. Seife. Die Schmetterlinge und Blüten, die ich als Topping für die Seife verwendet habe, müssen natürlich etliche Tage vorher vorbereitet werden. Schon beim Sieden der dafür verwendeten Knetseife habe ich mir in Etwa überlegt, was ich alles mit der Knetseife herstellen möchte. Deshalb wusste ich auch schon, welche Farben ich in Etwa benötige und welche Formen ich kreativ gestalten möchte. Zur Knetseife gelangst du hier.

Damit ich nicht zwei lange Wartezeiten hatte, bereitete ich die Lösung mit Zitronensäure am Tag vorher vor. Dazu hatte ich einen Eimer mit einem Deckel gewählt. Nicht, dass ich diese Mischung aus Versehen umschüttete.

Das habe ich wie immer hergerichtet:


Aufzählung aller Utensilien:

Mein Rezept für die weiß-grüne SchmetterlingsSeife:

  • 4% Zitronensäure = 20g (DM, Rossmann usw.)
  • 29% destilliertes Wasser = 145g (Supermarkt)
  • 2 Tel Salz
  • 4 Tel Zucker
  • 2 Tel. Tiox
  • 30% Kokosnussöl 150g
  • 30% Reiskeimöl 150g
  •  25% Sonnenblumenöl h.o. 125g (Supermarkt)
  • 10% Sheabutter 50g
  •  5% Rizinusöl 25g
  • 12% NaOH 75,79 g (oder Apotheke)
  • 12% ÜF
  • Zusatz: Schafwolle – optional (selbst gewaschen)
  • Duft: 5 g Palmarosa und
  • 10 g Ho-Öl (finde ich in keinem Shop mehr)
  • Farbe grün (Vita von Waldhoe; gibt es nicht mehr) aber hier bei Behawe, Eulenhof, UMO oder Manske gibt es welche
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Schmetterlingsseife-Rezept1.png

Ein paar Hinweise:

Nachdem ich mich belesen hatte, war mir klar, bei einem Swirl-Rezept wird die Wassermenge reduziert. Da ich zwar inwischen eine Routine entwickelt hatte bei der Vorbereitung und Umsetzung, aber eben in 2020 bei Weitem nicht oft genug zum Sieden kam, freue ich mich riesig, dass ich dieses Seifchen zustande gebracht habe. Ich finde, sie repräsentiert den Frühling. Oder was meinst du?

Für mich klingt es seltsam, dass man die Wassermenge reduzieren sollte, wenn man einen länger flüssigen Seifenleim haben möchte. Aber es soll so sein, also werde ich nicht den Gegentest antreten.

Genauso sollte man kühler arbeiten, wenn man swirlen möchte. Kaum zu glauben, aber da sollen es ca. 25 bis 30 Grad sein. Es kommt aber noch drauf an, wie viel Sheabutter drinnen ist. Denn Sheabutter ist ein besondres Schätzchen, das bei zu kalter Temperatur erstarrt (und dann zu schnell zu fest zu sein scheint) und arbeitet man über 38 Grad, dann wird es erst recht schnell fest. Ich habe da immer noch meinen Blitzbeton im Hinterkopf von meiner zweiten Seife.

Ich wählte erneut 12% Überfettung / Unterlaugung. Ich nahm 4% Zitronensäure, denn das ist der Richtwert für 500 g GFM (Gesamtfettmenge). Und du weißt ja, ich bin ein Freund von so viel wie nötig, so wenig wie möglich. 🙂

Du weißt schon, was kommt. Montur anziehen: Schürze/lange Kleidung, Brille und Gummihandschuhe.

Disclaimer:

Anleitung für Schmetterlingsseife:

  1. Destilliertes Wasser abwiegen und in den Laugen stabilen Eimer schütten. 
  2. Laugen stabilen Eimer ins Waschbecken stellen (er darf nicht kippen!). In meinem 1-Zimmer-Appartement war es zu eng am Waschbecken, da war ich am Tisch besser aufgehoben.
  3. Zitronensäure abwiegen.
  4. Zitronensäure ganz sachte in das destillierte Wasser rieseln lassen (hier brodelt es, wenn du zu schnell wirst). Es macht den gleichen Aufstand wie NaOH. 
  5. Wenn sich die Zitronensäure aufgelöst hat, dann und erst dann Zucker und Salz dazugeben. Beides muss sich vollständig aufgelöst haben.
  6. Ich lasse es im Waschbecken stehen und gebe den Deckel drauf (diesen Eimer hatte ich von einer Bekannten bekommen, als sie mir Obst aus dem Garten spendierte). In meiner alten Wohnung konnte ich nicht am Waschbecken sieden, im 1-Zimmer-Appartement war dazu kein Platz. So hatte ich eine Schüssel mit Wasser am Tisch stehen und bin äußerst vorsichtig vorgegangen).
  7. Ich siedete erst am nächsten Tag weiter. Du kannst aber weitermachen, wenn alles abgekühlt ist und sich alle Zusätze aufgelöst haben.

Weiter geht’s am nächsten Tag oder ein paar Stunden später:

  1. Waschbecken mit ca. 3 cm eiskaltem Wasser füllen.
  2. Laugen stabilen Eimer ins Waschbecken stellen (er darf auf keinen Fall kippen!).
hierin wiege ich inzwischen Zitronensäure und NaOH ab
  1. NaOH abwiegen.
  2. Schafwolle (für noch mehr Schaum) reingeben.
  3. Ganz sachte das NaOH ins destillierte Wasser mit der Zitronensäure rieseln lassen (niemals umgekehrt!!). Jetzt hast du eine Lauge. Wirst du zu schnell, dann brodelt’s und tut’s, als würde sich die Hölle auftun. Also gib Körnchen für Körnchen dazu. Unterbrich, wenn dir vor Schreck ein wenig zu viel ausgekommen ist. Lass‘ es sich erst beruhigen, ehe du weiter machst.

Jetzt die Öle:

  1. Kokosnussöl und Sheabutter abwiegen und in einem Topf auf dem Herd schmelzen lassen. Es soll nicht kochen.
  2. Reiskeim, Sonnenblumenöl h.o. und Rizinusöl abwiegen und alle Öle in ein sehr großes Plastikgefäß geben (ich nehme dazu einen 3-Liter-Messbecher.
  3. Geschmolzenes Kokosnussöl und Sheabutter zu den Ölen geben.

So geht es weiter:

  1. Wenn die Lauge und auch die Öle/Butter auf ca. 25/30 Grad abgekühlt sind, dann:
  2. Sieb auf den 3-Liter-Messbecher geben und
  3. sehr langsam die Lauge ins handwarme Öl laufen lassen (niemals umgekehrt!).
  4. Sachte zusammenrühren, so viel, dass es homogen ist.

Farbe und/oder Duft ist hier die Frage?

  1. Falls du Duft und / oder Farbe reingeben möchtest dann ist das der richtige Zeitpunkt. (Ich hatte hier etwas weiße Farbe in einen extra Messbecher gegeben und dann die in etwas Öl dispergierte Farbe mit dem Plastiklöffel untergerührt).
  2. Wie man sieht, wurde durch das Tiox die Farbe weiß, weißer als es die Öle hergegeben hätten. Die grüne Farbe blieb auch nach Jahren noch genauso dunkel.
  3. Den Duft gebe ich erst rein, wenn ich den Seifenleim zum Umfüllen in die Form/Förmchen vorbereite. Denn Duft lässt manchmal schneller andicken, als man möchte.
  4. Mit dem Pürierstab alles in kurzen Stößen zusammenrühren.
  5. Wenn es ein puddingartiges Stadium erreicht hat, kannst du es in deine Formen geben.
  6. Damit es ein Swirl wird, gibt man die Farbe übereinander rein und verzwirlt sie anschließend mit einem Schaschlikspieß oder so einem speziellen Kabelbinder (siehe mein Video dazu), wie ich ihn genommen habe. Der ist dicker und biegsam, damit lassen sich viele verschiedene Swirltechniken durchführen.
  7. Oben auf die Schmetterlinge und Blätter sachte in den Seifenleim stecken. Da ich die Stücke 2 cm breit schneiden wollte, habe ich auf jedes Seifenstück mindestens einen Schmetterling und ein paar Blätter reingesteckt.
  8. Normalerweise lege ich Frischhaltefolie über die Pfundskerl-Seifenform. In diesem Fall hatte ich sie in einer Plastikschachtel mit Deckel, damit meine Schmetterlinge überleben. 😁
  9. Seife ca. 48 Stunden fest werden lassen.

High-Oilic erklärt:

Was bedeutet das h.o. hinter dem Sonnenblumenöl? Es heißt high-oilic. Sonnenblumenöl gehört zu den sogenannten „Schnellranzern“. Deshalb nimmt man hier high-oilic-Öle. Es heißt, das Sonnenblumenöl muss auf dem Etikett stehen haben, dass die einfach ungesättigten Fettsäuren über 60 g auf 100 ml enthalten sind und die mehrfach ungesättigten Fettsäuren dürfen nur um die 14 g auf 100 ml haben.

Schnellranzer-Öle, wie hier das Sonnenblumenöl, das nicht high-oilic ist, sollte man höchstens zu 10% einsetzen. Siederinnen mit Erfahrung nehmen von der h.o.-Variante bis zu 50% in Seifen. Ich hatte bisher noch keine einzige Seife die geranzt wäre und meine Seifen halten gefühlt ewig. Selbst die, die ich zu Anfang 2019 gesiedet habe, sind noch wie am ersten Tag. Allerdings nehme ich deshalb (außer bei einer der ersten Seifen) nur die h.o.-Variante.

Bei Edeka gibt es sogar 2 verschiedene Diestelöle, die man nehmen könnte

Es ist wie bei allem, was man lernt. Erst, wenn man die Regeln kennt, kann man sie brechen. Ich bin mit dieser Methode bisher sehr gut gefahren.

Zusätze:

Dieses Mal habe ich Titandioxid, auch Tiox genannt, mit reingenommen. Ich wollte auf Nummer sicher gehen bei der weißen Farbe und wollte sie weiß haben, auch wenn sie vielleicht in eine Gelphase kommt. Außerdem erhöht es die Deckkraft von Farben.

Da meine Hanfseife sehr schnell verblasste, wollte ich dieses Mal testen, ob mein Grün die dunkle Farbe behält. Man rechnet ein Teelöffel Titandioxid auf 500 g GFM. Nimmt man zu viel, soll es die Seife bröckeln lassen. Das wollte ich erst gar nicht austesten. Tiox dispergierte ich in etwas Sonnenblumenöl – das ich selbstverständlich von der Gesamtfettmenge abzog. Es soll eventuell Schlieren ziehen, wenn man es nicht in Öl oder destilliertem Wasser dispergiert. Dies wollte ich ebenfalls nicht ausprobieren.

Salz härtet Seife und für die Haut ist es sowieso ein wunderbarer Zusatz. Man rechnet bei 500 g GFM mit 2 Teelöffel. 

Zucker ist ein Schaumbooster und seien wir mal ehrliche, das ist bestimmt unser Ansinnen. Bei 500 g GFM kann man 4 Teelöffel Zucker unterbringen.

Man sagt, dass man hier die Wassermenge um die Grammzahl von Salz und Zucker erhöhen soll. Da aber viele Siederinnen sogar mit nur 26% Wasser sieden, ging ich das Risiko ein und erhöhte die Wassermenge nicht. Traute mich aber eben auch nicht unter die 29%. 

Diese Seife ist keine Anfängerseife. Schon allein weil hier zwei brodelnde Zusätze drinnen sind: Zitronensäure und NaOH.

Hier findest du meine Schmetterlinge, die ich aus Knetseife hergestellt habe.

Ich bin gespannt, ob dir meine Schmetterlingsseife gefällt?

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