Amüsante Tatsachen über mich

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Beitragsbild Amüsante Tatsachen über mich
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  1. Ich wurde in Neumarkt/Oberpfalz geboren und lebte bis zu meinem 24. Lebensjahr auf unsrem Bauernhof in Freihausen mit ca. fünfzig Häusern und etwa 200 Einwohnern.
  2. Ich habe unter meinem Pseudonym Aveleen Avide vier sehr erfolgreiche Longseller-Bücher geschrieben. Mein erstes Buch ist im Heyne-Verlag erschienen, die andren drei beim Rowohlt-Verlag. Wenn jeder im Augsburger Fußballstadion ein Buch von mir in Händen gehalten hätte, dann hätte man zwei Mal das Fußballstadion füllen können. Bei Amazon war ich zwei Jahre in Folge mit einem meiner Bücher auf Platz 1 der Jahresbestsellerliste und einmal auf Platz 9.
  3. Sogar in Wikipedia bin ich mit meinen Büchern und meinem Blog gelistet.
  4. Am 02. März 2007 startete ich (ohne Vorkenntnisse) meinen Blog unter meinem Pseudonym Aveleen Avide. HTML brachte ich mir selbst bei, wobei mich eine Freundin bei den ersten paar HTML’s unterstützte, den Rest formte ich dann entsprechend um.
  5. Auf meinem Blog Aveleen Avide habe ich 750 Blogartikel geschrieben. Jäh!! Dabei drehte sich alles um Autoren und ihre Bücher. Ich berichtete von Preisverleihungen, der Frankfurter Buchmesse, vom Krimi-Festival in München und von Lesungen.
  6. Bevor eine Buchhandlung Lesungen veranstalte, war es mein Blog, auf dem sie recherchierten, ob der Autor gut für eine Lesung passen würde. 
  7. Auf meinem Blog gaben sich Welt-Bestseller-Autoren die Klinke in die Hand. Darunter waren Größen wie Hera LindArabella KiesbauerPeter JamesJoy FieldingVal McDermidSebastian FitzekRuth MoschnerNina GeorgeAndreas FöhrIni LorentzGünter KeilAmelie FriedAndrew TaylorInge Löhnig, Jan WeilerBernd StelterKobr & KlüpflMonika BittlHorst Eckert um nur ein paar aufzuzählen.
  8. Wenn ich ein Interview mit einem Autor veröffentlichte, dann kam mein Blog vor dessen eigener Webseite. Mein lustigstes Interview war mit Chelsea Cain aus Amerika.
  9. Der Autor Georg Biron veröffentlichte sogar mein Interview mit ihm in seinem Buch Eisenschädel.
  10. Im Juni 2009 schrieb ich auf Facebook als Aveleen Avide meinen ersten Post und habe derzeit 2.000 Follower.
  11. Ich schrieb 2013 für die Lingerie von „Valisere“ (gehörte zu Triumph) für die fünf Kollektionen je eine Geschichte und zwar in einer heißen und in einer sehr heißen Variante. 😃 Dafür kreierten sie extra eine App. Meine Geschichten wurden alle ins Englische und Französische übersetzt. Drehte man das iPad, wurde die Geschichte in der einen Version gezeigt und drehte man es wieder, dann las man die andre Variante. Mit einem Fingerwischer nach rechts oder links blätterte man in der App. Valisere organisierte eine Lesung mit mir in Berlin und noch Jahre danach wurde ich auf diese Lesung angesprochen.
  12. Auf meinen Lesungen waren Josef Rödl (Regisseur, Bundesfilmpreis), Tommy Krappweis (Autor, Band Leader von Harpo Speaks, Comedian, Inhaber einer Filmproduktionsfirma und vieles mehr) und bei einer After-Show-Party nach meiner Lesung kam das Supermodel Papis Loveday vorbei, um nur ein paar zu nennen.
  13. Christian Schönborn schrieb extra für mein Buch „Samtene Nächte“ einen Song.
  14. Ich habe für zwei Privatpersonen Autobiografien geschrieben. Es war für ihre Kinder gedacht.
  15. Am 17. Juli 2022 drehte der Regisseur, der den Bundesfilmpreis mit seinem Film „Albert warum?“ erhielt, mit mir für sein Theaterstück „Paris – Texas“ eine Szene. Ich hatte keinen Text. Ich sollte nur über eine Tankstelle in Neumarkt / Oberpfalz laufen. Ich sah mir das Theaterstück am 15. September 2022 im Zentraltheater in München an. Zu meiner Überraschung hatte er bei der Szene mein herzliches, freches Lachen mit eingespielt. Der Saal fing zu lachen an und bei der After-Show-Party sprach mich einer der Hauptdarsteller an: „Du bist doch die mit dem tollen Lachen!“
Theaterstück Paris – Texas © Maria Aurbach
© Maria Aurbach li und Regisseur Josef Rödl re
  1. Ich habe mir Excel selber beigebracht und ich kann jede Formel die ich lese interpretieren und für meine Wünsche abwandeln. Ich habe in dreißig Jahren erst vier Menschen getroffen, die genauso gut Excel beherrschen wie ich. Die andren, die meinten, sie beherrschen es sehr gut, riefen dann nach mir und sagten: „Maria, Hilfe, meine Spalte ist verschwunden.“ 🤣
  2. Ich habe zwei verschiedene Schuhgrößen! Ich spreche nicht von ein paar Millimetern, wie es beinahe jeder Mensch hat. Ich gehöre zu der Ausnahme, die eine komplette Schuhgröße Differenz hat. Das wurde vor etwa zehn Jahren festgestellt, als ich mir Schuhe bei einem Schuster in München anfertigen ließ. Seither ist mir klar, warum mir bis dahin meine Füße ständig schmerzten. Einer mehr, der andre weniger.
  3. Ich trage seit mindestens der sechsten Klasse hohe Schuhe. Meist 10-Zentimeter-Absätze. Meine Freundinnen können alle keine hohen Schuhe mehr tragen. Ich bin froh, dass ich keine Fußschmerzen darin habe und ich liebe meine hohen Schuhe nach wie vor.
  4. Meine absoluten Lieblingsfarben sind Eisblau und Silber.
  5. Mein absolutes Lieblingsessen ist ein Armer-Leute-Essen! Kartoffeln im Holzherd mit Schale im Ganzen braten. Brotsuppe mit Milch kochen. Dann in die Suppe eine der Kartoffeln ohne Schale geben. Die restlichen Kartoffeln ohne Schale mit Butter und Salz zerdrücken. Es schmeckt wie vom Grill!
  6. Bei Hauptspeisen wirst du fast nie von mir hören: „Das mag‘ ich nicht.“ Von Gemüse über Fleisch, Wild, Innereien, Fisch, Meeresfrüchte, esse ich alles. Ich esse liebend gerne Speisen aus allen Ländern (außer aus England). Meist koche ich mir für die Arbeit Suppen und / oder mixe Smoothies. Sonntags darfs dann gerne mal was Fleischiges sein. Nicht so gerne esse ich Lachs (geräuchert dagegen liebe ich), der andre ist mir zu fade. Spätzle und Polenta tausche ich gerne gegen Deftigeres.
  7. An Weihnachten brate ich gerne ein Wildrezept nach dem Rezept der Mutter einer Bekannten. Deren Mutter ist schon viele Jahre gestorben und ich zelebriere dieses Rezept ihr zur Erinnerung. Sie war die beste Privatköchin, die ich jemals erlebte.
  8. Bei Süßigkeiten dagegen gibt es nur ein paar Sachen, die ich nasche. Ich mag’s simpel! Kein Geschnörkel, kein  buntes Topping, bitte auf gar keinen Fall Fondant. Sprich ich liebe: gedeckten Apfelkuchen, Mamas Zwetschgendatschi, Kücherl (Ausgezogene), Beinzla (Rohrnudeln). Ich liebe diese Süßspeisen: Nusskuchen, Nussschnecke, Nusshörnchen, Nussecken, Schwarzwälder-Kirschtorte mit Schattenmorellen (bitte auf keinen Fall mit diesen künstlichen Kirschen oben drauf), nur wenn die Torte selbst gebacken wurde.

    Nicht zu vergessen: Mamas Johannisbeer-Kuchen, Erdbeer-Kuchen, Eierlikör-Sahnetorte. Dann esse ich gerne: Milka Vollmilch, Kinderschokolade, Bounty, Mon Chérie, Duplo. Eissorten mag ich nur diese beiden: Eis mit heißen Himbeeren und Schokoladeneis. Das war’s! Du siehst, mit Süßigkeiten wirst du mich kaum verführen können. Ach, und ich liebe genau die Plätzchen, die ich selber gebacken und auf meinen Blog gestellt habe.
  9. Ich merke mir ums Verrecken keine Witze! Sprich, du kannst sie mir gerne fünf Mal erzählen. Ich lache drüber wie beim ersten Mal. Ich war mal in Wien bei meiner eigenen Lesung und zufällig waren Michael Morley mit Stephan Harbort und dem Schauspieler Ralph Herforth bei einer Lesung in Wien. Ich berichtete über diese Lesung und danach gingen wir alle zusammen weg. Dabei erzählte Ralph Herforth einen Witz, den ich (wie ich zum Ende hin merkte) schon mal gehört gehabt hatte. Allerdings lagen wir alle bei der Erzählung von Ralph Herforth fast unter’m Tisch. Ich kann mich nur noch erinnern, dass der Witz von wilden Tieren im Dschungel und einem diebischen Hamster handelte.
  10. In den 1970er-Jahren weigerte ich mich, Hosen anzuziehen. Die Jeans, die damals alle trugen – außer mir – wäre ungelogen von allein in der Ecke stehen geblieben. Dazu trugen alle Einheitskleidung, nämlich Sweatshirts. Ich dagegen trug nur Kostüme und Röcke. Selbst heute ziehe ich keine Nullachtfünfzehn-Jeans an. Ich trage generell keine Kleidung, die Millionen andre anziehen.
  11. Ich bin schon mein Leben lang Intervallfasterin. Nur, dass es früher hieß: „Was!!? Du frühstückst nicht! Bist du verrückt?!“ Oder: „Du weißt doch: ‚Morgens wie ein Kaiser …‘“ Seit einigen Jahren ist es en vogue. Es soll angeblich wissenschaftlich erwiesen sein, dass es sich positiv auf unsre Mitochondrien auswirkt.
  12. Im Winter 2024 habe ich die Nacht-Fotografie entdeckt und den Himmel im Speziellen. Wobei ich schon immer den Himmel spannend fand. Speziell mit der Astro-Fotografie werde ich mich in Zukunft eingehender befassen. Wenn ich lese, dass in der Andromeda-Galaxie eine Billion Sterne sein sollen, dann ist das unvorstellbar für mich. Und wie bitte soll ich mir ein Lichtjahr vorstellen, geschweige 10 Millionen Lichtjahre?! Mit der Zahl ansich habe ich keine Schwierigkeit, aber mit den Lichtjahren dahinter schon!
  13. Wie Strom funktioniert ist ebenfalls ein Mysterium für mich. Selbst wenn du es mir hundert Mal erklären willst, verstehe ich es nicht. Hier ist eine Steckdose, da eine Leitung und da ein Kasten und dann kommt da Strom raus? Nee oder? W-Lan … Alles über die Luft. Wieso stoßen die ganzen W-Lans in der Luft dann nicht zusammen?! Oder woher wissen sie, dass dies zu A und das andre zu B geleitet wird? Nee, oder!?
  14. Eine Welt ohne Musik ist für mich undenkbar! Ich liebe fast jede Musikrichtung, dahingegen schlägt mein Herz für Rockmusik. Bei Freejazz rollen sich meine Zehennägel auf. Diese unharmonische Musik ist für mich Migräneauslöser. Ich liebe Country-Musik, Klezmer, Reggae. Zum Tanzen liebe ich Hard-Rock, Walzer, Dreher, Foxtrott und Techno, sogar Heavy Metal. Im Auto könntest du mich damit jagen. Zum Schreiben habe ich eine Liste auf Spotify mit einigen Stunden Musik. Das sind viele Stunden mit ähnlich sanftem Tempo gelagerte Songs. Die ich sowohl morgens, in der Arbeit und genauso beim Schreiben hören kann. Diese Songs haben alle in etwa das gleiche Tempo und gleiche Klangfarben.
  15. In 2021 habe ich beim Fashionstar 2021 in Neumarkt / Oberpfalz mitgemacht. Mein Outfit shoppte ich nach dem berühmten Sonnenblumenbild von Vincent van Gogh. Gewonnen habe ich nicht. Macht aber nichts. Es war ein aufregendes Erlebnis und wie toll ist das denn (?!), ich durfte das Outfit behalten.
  16. Meine Mutter hat schon Zeit ihres Lebens Hühner. Ich habe Glück, denn ich ess nur Eier von glücklichen Hühnern.
  17. Ich bin Profi für Bewerbungen! Nach dem New-Economy-Absturz 2001 kamen in München auf jede Sekretärinnen-Stelle 600 bis 800 Bewerbungen! Das weiß ich so genau, weil mir das in den Vorstellungsgesprächen mitgeteilt wurde. Ich schrieb „nur“ dreißig Bewerbungen und wurde neun Mal in Vorstellungsgespräche eingeladen. Bei zwei großen Firmen gab es sogar eine zweite Runde mit den letzten zwei Kandidatinnen, zu denen ich gehörte. Da ich zum ersten Mal im Leben arbeitssuchend gemeldet war, hatte mir die Dame im Arbeitsamt gesagt, dass sie so etwas noch nie erlebt hatte. Meine Bewerbung wäre etwas Besonderes.

    Unter andrem hatte ich ein Bewerbungsgespräch bei dem eine Personalreferentin das Gespräch führte. Zum Ende des Gespräches sagte sie: „Frau Aurbach, was ist ihr Geheimnis?“
    Ich hakte nach, was sie genau meinen würde.
    „Ich habe viele Gespräche und stelle bis zur Manager-Ebene ein, aber Sie sind die Beste! Sie sind authentisch. Sie haben auf jede Frage eine Antwort und sie kommen dabei sehr sympathisch rüber. Also, was ist Ihr Geheimnis?“

    Ich hatte mir ein Buch für Bewerbungsgespräche gekauft gehabt, das an die neunzig Fragen für Bewerbungsgespräche enthalten hatte. Leider waren darauf nur nebulöse Antworten vorgefertigt gewesen, mit denen ich nichts hatte anfangen können. Bis eine Frage mit einer Antwort versehen war, bei der es bei mir Klick gemacht hatte und ich auf einmal das ganze Ausmaß für mich verstanden hatte. Ich hatte also alle 90 Fragen abgeschrieben und meine Antworten dazugeschrieben. Die hatte ich mir dann mit einem roten Faden zurechtgelegt und letztendlich auf Stichpunkte gekürzt, damit ich flexibel antworten konnte und es nicht auswendig gelernt klang. Ich hatte dafür an die zwei Wochen gebraucht.

    Vor jedem Vorstellungsgespräch hatte ich die Fragen durchgegangen, mir meinen ganzen beachtlichen Lebenslauf angesehen und war dann tiefenentspannt in die Vorstellungsgespräche gegangen. Übrigens zu dieser Zeit waren diese 90 Fragen tatsächlich in beinahe allen Bewerbungsgesprächen vorgekommen. Sie waren immer mal etwas abgewandelt gewesen und ich war flexibel genug darauf zu antworten.

    Bei meiner Anstellung war meine erste Handlung, den andren etwa 800 Bewerberinnen abzusagen. Diese Personalreferentin setzte mich, als ich selbstständig war, für die verschiedensten Projekte ein. Ich half ehemaligen Kolleginnen, Freundinnen und Verwandten bei ihren Bewerbungen und coachte sie für ihre Bewerbungen. Ich war anhand meiner Jobs immer auf dem Laufenden, wie gerade die aktuellsten Bewerbungen aussehen. Ich hatte aber bei meinen Absagen auch Fresszettel gesehen. Ja, über Bewerbungsgespräche könnte ich ein Buch schreiben. Mein Buch wäre jedoch nicht mit nebulösen Antworten versehen, sondern ich würde konkrete Beispiele für die verschiedensten Berufssparten aufzeigen oder eben gleich für unterschiedlichen Berufe welche schreiben.
  18. Wir Kinder trieben wie so oft unsre Kühe im Sommer zu den Wiesen, die ca. zehn Minuten vom Elternhaus entfernt lagen. Gerne kamen viele andre Kinder aus dem Dorf mit. Wir sangen beim Kühe-auf-die-Weide-bringen „Ringel-Ringel-Reihe“ und tanzten dazu Händchen haltend unter unser Kuh „Oma“ durch. Immer wenn eine der 4-jährigen Kinder unter ihr durchtanzte, blieb sie stehen, sah sich um und erst, wenn das Kleinkind durch war, setzte sie den nächsten Fuß nach vorne. Ja, unsre Kuh „Oma“, war eine außergewöhnliche Kuh.
  19. Eines Tages, hatten meine Geschwister und ich gespielt und wir kamen dabei bei der Graskammer unseres Kuhstalls vorbei. Wir trauten unsren Augen nicht, denn wir sahen einen Hirsch in der Graskammer. Wir liefen aufgeregt zu unsren Eltern und riefen: „Da ist ein Hirsch in unserer Graskammer!!“ Meine Eltern sahen nach und was fanden sie dort?! Unsre „Oma“-Kuh hatte sich von der Kette befreit gehabt und hatte sich in der Graskammer satt gefressen. Seither gab es ein geflügeltes Wort in unserer Familie: „Ah, ist wieder ein Hirsch in der Graskammer?“ 🤣
  20. Als ich etwa zehn Jahre alt war, hatten wir einen Bullen, der etwas Besonderes war. Ein riesiges Vieh! Er hatte ein besonders tiefes Brüllen. Das hörte sich an wie tiefster Bass. Mein Vater setzte mich auf den breiten Rücken unseres zahmen Bullen und dabei führte mein Vater den Bullen wie an einer Voliere im Kreis.
  21. In der Schule schaffte ich mehr Klimmzüge, als der Junge mit den stärksten Muckis! Kein Wunder! Musste ich als sechsjährige bereits unsren Kuhstall ausmisten und bei der Kartoffel- und Rübenernte, sowie beim Steine aufsammeln (abglauben) helfen. Ich hatte unglaublich viel Kraft in meinen Oberarmen. Und weiß Gott, das sah man mir zarten Person nicht an.
  22. Zudem war ich nicht nur zart gebaut und eine der Kleinsten in der Klasse, ich war so was von wendig und hatte und habe immer noch ein beachtliches Reaktionsvermögen. Kein Wunder, dass alle wollten, dass ich mit in ihrer Völkerball-Mannschaft spiele. Denn: Ich war nicht abzuwerfen! Hatte es durch ein Wunder mal doch jemand geschafft, mich Strich in der Landschaft, abzuwerfen, dann war ich schneller wieder drinnen, als man bis drei zählen konnte.
  23. Wenn ich bei meiner Oma ein paar Ortschaften weiter übernachtete, dann haben die fünf Jahre älteren Mädls mich beim Gummihüpfen mitmachen lassen. Die hatten den Gummi unter ihrem Po gespannt und das war bei mir auf Brusthöhe. Ich hüpfte oben zwischen die Gummis rein, ohne einen der Gummis zu berühren. Die Mädls waren schlank, die zwei Gummistränge waren so an die zwanzig Zentimeter auseinander. Aus heutiger Sicht ist mir unbegreiflich, wie ich das schaffte!?
  24. Als Kind spielten wir „Salto Mortale“ auf unsrem Heuschober. Das Futter selbst lag einen Meter hoch und die Balken waren auf drei oder vier Metern Höhe. Ich schaffte drei Saltos, ehe ich unten aufkam. Das wurde uns dann verboten, als ich bei einem Salto auf dem Genick aufkam und weggetreten war. Ich wurde erst wach, als Mutter da war. Ich denke, ich hatte Glück.
  25. Als ich elf Jahre alt war, zog mein Vater mit einem sogenannten Schwader Heu-Schluren (das schob das Heu zu langen Reihen zusammen). Meine Geschwister und ich halfen vormittags, bei ca. 30 Grad, gleich hinterm Haus, das liegen gebliebene Heu neben den Schluren, auf die Schluren, zu rechen. Mein Bruder fand eine Maus. Sie biss ihn und er warf sie an mich weiter. Mich biss sie gleich darauf. Wir hatten Angst, dass unser Vater unsre Maus, die wir zu dieser Zeit daheim in einer großen Schachtel hielten, töten würde und so sagten wir ihm nur, dass mich ein Tier gebissen hatte. Ich fiel genau in diesem Moment in tiefe Ohnmacht und als ich zu mir kam, lag ich auf den Armen meines Vaters und er stand vor unsrem Haus. Ich fragte nach meinem Bruder und mein Vater sagte: „Er ist zur Telefonzelle gelaufen und ruft den Arzt.“ Da beichtete ich ihm, dass mich nur eine Maus gebissen hatte. Mein Bruder kam zurück und in der Aufregung hatte er vergessen gehabt, Geld mit zur Telefonzelle zu nehmen.
  26. Mit circa zehn Jahren machte ich einen Schwimmkurs und bei einem dieser Tauchsprünge vom Sockel verwechselte ich den blauen Beckenboden mit dem Himmel und so kam ich nicht mehr hoch. Ich sterbe, wusste ich ganz genau. In diesem Moment griff jemand nach meiner Haube … Kurzer Hoffnungsschimmer! Bis ich merkte, er zog mir die Schwimmkappe vom Kopf. ENDE! Plötzlich erwachte ich und viele Köpfe standen über mir. Ich selbst lag auf dem Rasen. Sie hatten mich mit Wiederbelebungsversuchen zurückgeholt.
  27. Als ich 17 Jahre alt war, zog ich für ein Jahr von Zuhause aus. Ich arbeitete zu dieser Zeit als Küchenhilfe und Bedienung in Neumarkt/Opf. und das liegt fünfundzwanzig Minuten mit dem Auto von meinem Elternhaus entfernt. Ich hatte logischerweise keinen Führerschein und meine Eltern, die Bauern waren, hätten mich unmöglich morgens um spätestens sechs Uhr dort abliefern oder mitten in der Nacht abholen können. Die wesentlich älteren Bedienungen nahmen mich zu den In-Lokalen mit und ich war bei Events, die ich als Dorfmädl in dem Alter nie besucht hätte.
  28. Ich habe etwa vom achtzehnten Geburtstag bis zum 07. März 2012 geraucht. Die ersten vier Jahre rauchte ich nur vier Zigaretten am Tag und ich dachte, ich würde nie mehr rauchen. Falsch gedacht! Die Glimmstengel hatten mich fest im Griff! Ich wurde süchtig! Alle, die mich damals als Kettenraucherin kannten, waren genauso sicher wie ich, dass ich niemals aufhören würde.

    2012 traf mich ausnahmsweise eine Grippe und zwar so schlimm, dass ich drei Tage durchschlief. Das stellte ich fest, als ich einen Blick das Handy schaffte. Ich hatte mir oft gewünscht, ich wäre so reich wie Paris Hilton, dann würde ich in eine dieser berühmten Kliniken gehen und würde eine Schlafkur buchen und nach drei Tagen hätte ich keine Gelüste mehr. Tja, das fiel mir ein, als mein Blick zum Fenster schweifte und ich die Zigarettenschachtel dort liegen sah. Ich hatte diese Kur kostenlos, aber nicht umsonst erhalten. Seither hatte ich nie wieder Gelüste. Hätte ich die, würde ich irgendwann wieder schwach werden.
  29. Erinnert sich noch jemand an die Schwarzwaldklinik? (Lange her). Ich schrieb Wolfgang Rademann, dem Produzenten einen Brief. Zu meiner Mama sagte ich: „Mama, morgen oder übermorgen wird ein Herr Rademann anrufen. Wenn er anruft, dann holst du mich bitte, egal wo ich gerade bin.“ Meine Mutter war äußerst verwundert, als sich am übernächsten Tag tatsächlich ein Herr Rademann nach mir erkundigte. Er lud mich ein im Schwarzwald bei den Dreharbeiten zur Schwarzwaldklinik zuzusehen und ich hing abends mit den Darstellern in der Hotelbar ab.
  30. Meine Katzen, mein Schaf Susi und meine Zwergziege Susi waren allesamt wie „Fury“. Ich hatte sie nicht gleichzeitig. Zuerst war es meine Katze, dann später kam mein Schaf Susi und nach meinem süßen Schaf kam meine Zwergziege Susi. Sie alle brachten nur mich zum Schulbus und holten mich, pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk, wieder ab. Sie waren meine treuesten und liebsten Freundinnen. 
  31. Lustig war, noch Stunden oder manchmal sogar einen Tag, bevor es Regenwetter gab, war mein Schaf Susi so was von spielwillig. Das war ein untrügliches Zeichen dafür, dass Regenwetter im Anmarsch war. Damals gab es noch keine stundengenaue Wettervorhersage. Zu dieser Zeit musste man teuer mit dem Wähl-Telefon aus der gelben Telefonzelle den Wetterdienst anrufen. 😀 Mein Schaf Susi sprang dann locker einen Meter in die Lüfte und jagte mit mir um unsre Miste herum. Sie war die beste Wettervorhersagerin aller Zeiten! 
  32. Susi meine Zwergziege liebte es, wenn Besucher Angst vor ihren Hörnern hatten, dann jagte sie hinter ihnen her. Für sie war es ein Scherz, für die anderen war es Qual. 😀 Susi war Kohlraben schwarz mit einer weißen Blesse. Sie spielte Ball mit mir (oder ich mit ihr). 😀 Meine Mutter hatte Susis Hörner einige Male als Stiefelknechte benutzt. Sprich sie hat ihren Stiefel zwischen die Hörner geklemmt und ihn durch das dagegen ziehen ausgezogen. Ja. Aber Susi war ein lustiges und schlaues Zicklein! Susi dachte sich garantiert: „Dir helf‘ ich schon!“ Gesagt, getan. Mamas Stiefel zwischen Susis Hörnern und Susi rannte davon, klar, Mama im Stiefel im Schlepptau. Das war ein Bild für Götter. 😀
Susi meine Zwergziege
  1. Einmal sah ich aus unserem Küchenfenster und ich sah wie ein Basset Susi hinterher jagte und beide an unsrer Miste vorbei hinter dem Kuhstall verschwand … Sekunden waren sie aus dem Blickfeld, dann sah man, wie der Basset runter rannte und Susi hinter ihm her. Hätte es da schon YouTube gegeben, dann wäre Susi garantiert ein YouTube-Star geworden.
  1. Seit der dritten Klasse lese ich mir alle Prüfungsfragen noch einmal gründlich durch. Denn da war mir folgendes passiert gewesen: Ich hatte in der dritten Klasse eine 6 geschrieben, wegen Themaverfehlung bei Mathe. Ich hatte alles Rechenaufgaben mit einem Pluszeichen mit einem Minus gerechnet gehabt. Und alles, was Minuszeichen hatte mit einem Plus. Das heißt, die Lehrerin hatte gesagt: „Maria, du hast Rechenformeln gelöst, die wir noch gar nicht durchgenommen hatten. Eigentlich hättest du eine Eins mit Stern verdient, aber wegen der Themaverfehlung muss ich dir leider eine Sechs geben.“ Seither lese ich mir bei Prüfungen jede Frage zwei Mal durch.
  2. Meinen qualifizierten Hauptschulabschluss machte ich mit einer Zwei. Was hatte ich über mich und Prüfung gelernt? Ich kenne keine Prüfungsangst. Als ich das analysierte, kam ich drauf, woran das lag. Ich lernte erst zum Schluss und lernte in der Nacht vor der Prüfung noch mal alles durch, bis ich irgendwann morgens auf den Unterlagen einschlief. Und ein paar Stunden später klingelte um fünf Uhr der Wecker. Ich lernte bis ich ins Prüfungszimmer kam. Zum Schluss hatte ich mir die Sachen noch mal durchgelesen gehabt, wo ich hängen geblieben war. Weil mir immens Schlaf fehlte, war ich viel zu müde, um nervös zu sein. Später hörte ich oft den Spruch: „Never change a running System.“ Daran hielt ich mich.
  3. Es kam als nächstes meine Prüfung zur Verkäuferin. Alle schienen nervös zu sein. Bei der Verkäuferinnen-Prüfung waren einige Fächer mündlich. Eine andre Schülerin und ich waren immer gleich gut, sowohl beim Quali als auch bei den Zwischenprüfungen zur Verkäuferin. Mit einem Unterschied, sie hatte Prüfungsangst, ich nicht. Als ich mich von den Prüfern mit einem breiten Grinsen verabschiedete, meinte einer der Prüfer: „Sie wissen wohl schon, dass Sie bestanden haben?“ Also, wenn’s mir eine Sekunde vorher nicht klar gewesen wäre, dann spätestens jetzt.
  4. Dann kam die teure Führerscheinprüfung. Der Lehrer wollte mich nicht zur mündlichen Prüfung zulassen, weil ich seine Fragen nie beantworten konnte. Ich sagte zu ihm: „Sie müssen mich zulassen! Ich bin ein typischer Schlusslerner. Es nützt mir nichts, wenn ich schon ein halbes Jahr vorher lerne, das habe ich bis zur Prüfung alles vergessen, darum lerne ich erst vor der Prüfung.“ Ich überzeugte ihn.

    Bei der Prüfung ging er auf Nummer sicher, und setzte mich direkt vor seine Nase. Als ich meine Prüfung abgab, sah ich, dass er sofort meine Ergebnisse prüfte und immer wieder ungläubig den Kopf schüttelte, dabei aber Haken setzte. Als wir die Ergebnisse bekamen, hatte ich null Fehler gehabt.
  5. Dann kam die Fahrprüfung! Alle die ich kannte, waren damals schwarz gefahren gewesen und hatten somit kaum Fahrstunden nehmen müssen. Ich hatte die Höchstzahl an Stunden und der Fahrlehrer konnte nicht fassen, dass es jemanden gibt, der noch nicht Auto fahren konnte, wenn er in sein Fahrstunden-Auto einsteigt. Was soll ich sagen?! Bei der ersten Prüfung fiel ich durch.

    Dann sagte der Fahrlehrer vor der zweiten Prüfung zu mir: „Fräulein Aurbach, wenn Sie vorwärts so gut fahren könnten wie rückwärts, dann hätten Sie den Führerschein schon in der Tasche.“ Ich konnte nämlich phänomenal gut rückwärts einparken. Aber es sollte noch mal nicht klappen und ausgerechnet in meiner Gewinnerdisziplin, dem Einparken, scheiterte ich. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei und da bekam ich den Lappen endlich.
  6. Ich hatte noch etliche Prüfungen und dann kam meine Prüfung zur „geprüften Chefassistentin/Managementassistentin“. Die sollte mich wieder etwas lehren! Wir alle arbeiteten Vollzeit und es war eine Abendschule, mit zwei Mal abends und – ich glaube jeden Samstag – Schule. Nach der Prüfung wollten wir alle Feiern gehen. Ich änderte mein Running-System. Ich trank morgens einen Red Bull, damit ich abends durchhalten würde. Ich hatte vergessen, dass Red Bull mich nicht nur munter macht, sondern mich extrem nervös werden lässt, wenn etwas Wichtiges ansteht.

    Ich würde mal behaupten, die Prüfung fällt darunter. Was soll ich sagen. Ich hatte wie immer gelernt und war bestens vorbereitet. Das Zwischenzeugnis war blendend gelaufen. Wie immer Einser und ein einziger Dreier. Wie üblich halt. Als ich von der Wohnung auf die Straße trat, war auf einmal mein Gehirn völlig leer gefegt. Nada! Niente! Nix! Alles weg! Ich geriet in Panik. Diese Prüfung würde ein Desaster werden! Ich zog mich auf die Toilette zurück und versuchte vergeblich etwas in mein Gehirn zu bekommen. Völlig umsonst. Nichts blieb hängen!

    Ich konnte immer meine Noten realistisch einschätzen. Dieses Mal nicht! Ich wusste nicht, sollte ich mir wünschen, dass ich durchfiel, damit ich in sechs Monaten den Test wiederholen könne oder soll ich mir wünschen, dass ich zumindest gerade so noch durchflutsche?! Ich rechnete mit Fünfern und Sechsern. Letztendlich bekam ich mit dem Zwischenzeugnis auf eine schlechte drei.

    Ich hatte eine gute Freundin, die hatte für ihre Prüfung wöchentlich (Sonntags ganztags) mit ihrer Lerngruppen gelernt und als ich ihr gesagt hatte, dann bekommst du sicher eine eins oder zwei, meinte sie: „Nein. Ich lerne auf eine Vier.“ Das sagte mir: Hey! Wahnsinn! Die hat so viel mehr gelernt als ich und hat tatsächlich eine Vier bekommen und ich habe mit Panikattacke eine Drei geschrieben. Ich brauche mich vor nichts mehr fürchten.
  7. Mit vierundzwanzig Jahren zog ich nach München. Ich wohnte meist in Schwabing, aber auch in Pasing und Obergiesing.
  8. Da ich geburtenstarker Jahrgang war und wusste, dass man nur in München Arbeit findet, wenn man vorher eine Wohnung hat, machte ich mich auf die Suche nach einer Wohnung in München. Ich machte Urlaub in München, um mir eine Wohnung zu suchen. Damals musste man sich am Bahnhof in München gg. 6:00 Uhr morgens die Zeitung holen (damit man eine Chance hatte) und dann schnappte man sich eine Zeitung, lief zur Telefonzelle am Bahnhof und sah schnell die Anzeigen durch, während man an der Telefonzelle anstand, damit man ja früh genug anrufen konnte. Dazu musste man Münzen ins Telefon werfen. Ich hatte schon seit Wochen Kleingeld gesammelt. Und so telefonierte ich. Ich bekam in meinem Urlaub in München in Pasing ein Einzimmerappartement.
  9. Da kommt schon die nächste Merkwürdigkeit. Ich bin insgesamt fünf Mal innerhalb Münchens umgezogen. Zuerst Pasing. Dann drei Mal in Schwabing und dann zum Schluss nach Obergiesing. Drei Mal hatte ich die Hausnummer 18! Das war mir aber immer erst hinterher aufgefallen.
  10. Bervor unser Dorf Straßennamen bekam, hatten wir dort die Hausnummer 18! Das scheint die für mich häufigste Zahl für meine Wohnung zu sein. Da ich jetzt wieder im Elternhaus wohne und wir Straßennamen haben, habe ich jetzt die Hausnummer 4. Meinen Job, den ich derzeit habe, ist in Hausnummer 4 a. Wenn das mal kein Zufall ist!
  11. Meinen ersten Job in München fand ich bei Peter Dussmann GmbH & Co. KG im Personalbüro. Damals waren fünfzig Bewerbungen auf eine Stelle. Mit einer Schlafgelegenheit in München/Pasing hatte ich nochmals meine Chancen auf eine Stelle erhöht. Der Chef erzählte gerne bei Firmen-Events, „Maria stürmte selbstbewusst ins Büro. Andre standen zögerlich in der Tür. Nicht so Maria! Sie kam auf mich zu, reichte mir die Hand und setzte sich in den Stuhl, als gehöre er ihr. Maria kam, sah und siegte.“
  12. Ich werde nie vergessen, wie ich auf einer Party in Erding eingeladen gewesen war und als ein heftiges Gewitter heranzog, bat, ich alle, dass niemand ein Fenster- oder eine Türklinke anfassen sollte, die zum Garten hinaus führt. Als ich dann auch noch erzählte, dass ich alle wichtigen elektronischen Sachen vom Strom nehme, war das Gelächter groß. Denn wer bitteschön steckt die Elektrosachen aus?! Schließlich gäbe es doch Blitzableiter!

    Es war nicht allzu lange danach, da fasste der Sohn des Hauses bei einem Gewitter gerade die Klinke der Balkontür an, um rauszugehen, als … Na, errätst du es … In diesem Augenblick der Blitz in die Klinke einschlug! Er kam gleich ins Krankenhaus und wochenlang war die Hand nicht zu gebrauchen. Aber das wurde langsam wieder. Hätte aber ganz anders ausgehen können. Ich denke, alle, die das mitbekamen, werden bei Gewitter keine Türklinke mehr anfassen, die nach draußen führt.
  13. Immer wenn ich von München nach Hause fuhr, um dort das Wochenende oder meine Urlaubstage zu verbringen, dann regnete es. Die ersten Jahre hatte meine Mutter gesagt: „Ach, das bildest du dir nur ein.“ Dann nach ein paar Jahren kam ich heim und sie sagte, dass eine aus dem Dorf gesagt hat, sie würden am Wochenende Heu machen. Meine Mutter hatte ihr geantwortet gehabt: „Nein. Wir machen kein Heu. Maria kommt aus München heim und da regnet es sowieso.“ – Muss ich sagen, dass es regnete und das Heu der andren tropfnass wurde?
  14. Es war ziemlich am Anfang meiner Münchner Zeit, da stand in einer Zeitschrift, dass Heinrich Böll für die neue „Sissi“-Verfilmung eine junge Hauptdarstellerin sucht. Ich schrieb an die angegebene Adresse und ich wusste, sie melden sich. Mitten aus dem Schlaf gerissen, bekam ich einen Anruf und ich unterhielt mich kurz mit der Gesprächspartnerin.

    Ich würde die Siss-Rolle nicht bekommen, aber aus den Einsendungen (wenn man die Briefe aneinanderreihen würde, würden sie von Nord nach Süd durch ganz Deutschland reichen), wurden sechs Mädls angerufen. Ich war eine davon. Von den sechs wurden zwei für eine Dokumentation genommen. Ich war eine davon. Ich wurde zu den Dreharbeiten gefahren und ich durfte bei einem Dreh zusehen und wurde dabei gefilmt. Die Leute hier im Dorf waren sehr verwundert, dass ich auf unsrer Kirchweih gefilmt wurde und ein Fernsehteam bei meinen Eltern Zuhause war.
  1. Für eine Frauenzeitschrift durfte ich in Kostüme aus dieser Sissi-Zeit schlüpfen und sie interviewten mich. Die Zeitschrift war in meiner Heimat schneller vergriffen, als sie ausgelegt werden konnte.
  2. Von 1989 bis 2019 war ich jedes Jahr mindestens acht Mal auf dem Oktoberfest. In München gab es nur zwei Sorten Menschen. Sie hassten oder sie liebten das Oktoberfest. Ich gehörte zu den Liebhabern.
  3. Übrigens habe ich immer, wenn ich mich für eine Stelle bewarb, gefragt: „Gehen Sie auch auf’s Oktoberfest.“ Firmen, die das Oktoberfest mieden, passten nicht zu meinem Wesen. Sie waren Kopfmenschen und ich bin ein reiner Bauchmensch. Sprich, ich habe lockere Sprüche, will nicht jedes Wort fünf Mal hinterfragen müssen, ehe ich es einmal ausspreche und bin für jede Art Situationskomik zu haben. Als Bauchmensch mit einem Kopfmenschen zu arbeiten ist nicht nur anstrengend, sondern führt auch zu unnötigem Frust. Du bist Kopfmensch, dann bist du bei Firmen in München und Umgebung sehr gut aufgehoben bei Firmen die einen Bogen um das Oktoberfest machen.
  4. Ich höre immer auf meine Intuition (Bauchgefühl). Denn irgendwann zwischen 1989 und 1995 war es, da war ich mit den andren Mädls aus der Personalabteilung auf dem Oktoberfest im angesagten „Bräurosl“. Das Zelt war brechend voll. Man wurde förmlich Durchgeschoben. Wir waren alle um die 28/30 Jahre und von blond, über rot- bis schwarzhaarig war alles dabei. Wir hatten uns fest eingehakt, denn die jungen Burschen versuchten uns von den andren Mädels wegzuzerren. Da sagte ich: „Lasst uns sofort rausgehen, hier passiert gleich was.“ Es ist, als würde ich vor eine Mauer rennen, wenn Gefahr in der Luft liegt. In dem Moment hörte ich, wie ein Sicherheitsmitarbeiter zu einem andren sagte: „Lasst sie uns rausschaffen, hier passiert gleich was!“ Ja. Ich höre eben seither ganz bewusst auf meine Intuition.
  5. Ich war mit einer guten Freundin in München bei einer Zirkusveranstaltung. Nachdem der Pantomime-Clown gefühlt fünf Minuten vergeblich versuchte eine Frau aus dem Publikum zu holen, pickte er mich heraus. Ich bin für solcherlei Scherze immer zu haben und so folgte ich ihm. Er fuhr ein kleines Kettcar und ich war seine Beifahrerin. Er bezeugte in Pantomime, dass ich das Lenkrad halten sollte und ich schüttelte vehement den Kopf. Das Publikum lachte. Der Clown nahm mich pantomimisch auf die Schippe und ich stieg sehr zur Freude des Publikums darauf ein. Wir bekamen tosenden Applaus.
  6. 1997, 1998 und 1999 war ich am Faschingsdienstag in München im „Deutschen Theater“ beim Tanzen. Mein Tanzpartner, ließ mich nur so über die Tanzfläche schweben! Wir tanzten drei Jahre in Folge an den Faschingsdienstagen acht Stunden durch bis zum Morgengrauen. Bei unserer Familie liegt zwar das Tanzen im Blut, aber erst mit diesem Tänzer wurde mir klar, was ein solch famoser Tänzer alles aus mir rausholen kann. Er machte alle nur erdenklichen Drehungen mit mir und zog mich sogar unter seinen Beinen durch. Nie zuvor hatte ich ähnliches je getanzt. Die andren Tänzer bildeten immer wieder Gassen um uns, selbst die livrierten Diener blieben bei uns stehen und beklatschten uns. Nie wieder in meinem Leben hatte ich so einen phänomenalen Tänzer.
  7. An die zwanzig Jahre meines Lebens hatte ich unter Höhenangst gelitten. Trotz Höhenangst bin ich Berge mit Autos und Bussen hochgefahren, geflogen, in Gondeln und die Zahnradbahn nach Montserrat eingestiegen (wer das kennt, dem ist klar, dass ich Blut und Wasser geschwitzt hatte). Ich fuhr im Jahr 2000 in Utrecht auf der Außenseite einer Kirche 50 m nach oben. Auf drei Seiten war der extra für das Jahr 2000 gebaute Aufzug aus Glas und oben angekommen stieg ich über eine Trittfläche aus Gitterrost, die ca. 2 cm nicht abschloss. Um die Kirchturmspitze waren eigens für diesen Jahrtausendwechsel Holzbretter angebracht worden. Ich hatte wenig Vergnügen dort oben! Vor allem, dieses Szenario mit Gitterrost hatte ich in Fallträumen öfters. Gitterrost und nicht abschließende Trittbretter! Allerdings hatte ich gelernt, meine Panik im Zaum zu halten. Schließlich wagte ich mich sogar nach vorne an die Brüstung und sah bis fünfzig Kilometer in die Ferne.
  8. Wenn’s meine Höhenangst ihren absoluten Höhepunkt des Grauens erreicht hatte, z.B. wenn andre Leute meine Angst in Gondeln mitbekamen und dann das Schaukeln anfingen oder ein Bus bei Bayonne in Frankreich abartige Serpentinen runterfuhr, sodass ich bei den vorausfahrenden Bussen sah, wie die Hälfte des Busses über dem Abgrund hing, schlief ich auf der Stelle ein. Ich erwachte erst wieder, wenn – für mein Gehirn – die höchste Gefahr vorüber war.
  9. Im Oktober 2001 fuhr ich trotz Höhenangst hoch zum 106. Stockwerk ins Word Trade Center. Bei meinem nächsten Urlaub auf Mallorca, als wir von einem Berg wieder unten ankamen, bemerkte ich auf einmal, dass meine Höhenangst weg gewesen war. Seither bin ich meine Höhenangst los. Ich bin überzeugt, dass ich wegen der ganzen Flugreisen, trotz Flug- und Fallangst und meine ganzen andren Höhenangst-Projekte, meine Höhen- und Flug- und Fallangst los wurde.
  10. Als ich 2018 in Kalifornien war, bin ich am Grand Canyon im Hubschrauber mitgeflogen. So etwas hatte ich davor mal bei einem Kinofilm gesehen und ich hatte die Augen schließen müssen, weil ich fürchterliche Höhenangst gehabt hatte. Inzwischen war ich nochmals in New York und bin dort mit im Hubschrauber mitgeflogen und bin im „One Vanderbilt“ auf die Glasfläche gegangen (zwar erst nach ca. einer Stunde) und dann aber ohne Unterbrechung. Herrlich, unglaublich befreiend, seine Höhenangst besiegt zu haben!
  11. Mit meiner damals fast 80-jährigen Mutter und ihren Freundinnen bin ich mit einem Heißluftballon gefahren. In Kroatien war ich Parasailing! Hubschrauber fliegen, Heißluftballon fahren und Parasailing sind für mich mit die atemberaubendsten Erfahrungen in meinem Leben gewesen. Mit meiner 82-jährigen Mutter werde ich dieses Jahr wieder eine Heißluftballon-Fahrt unternehmen.
  12. Ich hatte mich von Datentypistin, zu Personalsachbearbeiterin, zur Sekretärin und von Assistentin bis zur Vorstandsassistentin hochgearbeitet. Von 2005 bis 2019 war ich selbstständig mit vorbereitender Buchhaltung.
  13. Als ich 1995 in der Werbeagentur anfing, standen alle Kolleg*innen draußen, wenn ich in der Rechenmaschine Tonnen an Zahlen durchrechnete. „Sag‘ mal, warst du vorher bei Aldi an der Kasse?!“, wollten die Chefs verwundert und scherzhaft wissen. „Neiihein, ich war Datentypistin“.
  14. Als Datentypistin bei der Quelle hatte ich 100.000 Anschläge ohne Fehler reingehackt.
  15. In München lebte ich fast auf den Tag genau einunddreißig Jahre. Meine schönste Zeit dort war in der Werbeagentur. Das waren die geilsten Partys meines Lebens. Ich war bei vielen außergewöhnlichen Events dabei. So hatte ich das ungeheure Glück, dass ein Kundenevent mit Ephraim Kishon stattfand und bei einem seiner Scherze holte er mich auf die Bühne und ich konterte so lustig, dass das Publikum hin und weg war.
  16. Selbst beim ATP-Turnier in Aschaffenburg 1999 war ich mit dabei. Abends waren wir mit den Tennislegenden, von denen ich nur im Fernsehen und Radio vorher etwas mitbekommen hatte, unterwegs und jeder von ihnen sang oder spielte ein Instrument. Unvergesslich! Damals waren z.B. John McEnroe und Ion Tiriac dabei.
  17. Mein Reaktionsvermögen ist beachtlich. So als Beispiel: Circa 2000 war ich mit einer Freundin mit dem Zug unterwegs nach Montreaux zum Jazz-Festival. Ich war völlig übermüdet und schlief im Zug ein. Wir saßen in Fahrtrichtung an einem Tischchen. Ich am Gangplatz. Eine Reihe weiter auf der gegenüberliegenden Seite saß ein Herr am Tisch und er schaute in unsre Richtung. Ich hatte eine Eineinhalb-Liter-Coca-Cola-Flasche auf dem Tisch vor mir stehen und ich hatte erst einmal draus getrunken.

    Der Zug fuhr in eine Linkskurve, und ich schlug exakt die Augen auf, als die Flasche Cola bereits auf halber Höhe zum Boden fiel. Ich griff mit meiner Hand – wohlgemerkt, direkt aus dem Schlaf heraus – unter die Cola-Flasche und fing sie kurz vor dem Boden auf und mit einem Schwung stand sie wieder auf dem Tisch. Ich sah den Mann an, der aus einer Art Trance zu erwachen schien, denn er hatte es mit angesehen. Er schüttelte den Kopf und sagte: „Also, wenn ich das gerade nicht selbst gesehen hätte, ich würde es nicht glauben.“
  18. Seit meiner Kindheit verschlang ich Bücher. Wenn meine Mutter mich rief, hörte ich sie gar nicht. Sie musste mich immer regelrecht anstupsen, dass ich aus dem Buch wieder in die Realität auftauchte. Ich wusste immer, da draußen gibt es so viel mehr, als dieses klein bisschen in unsrem Dorf und als Bauernstand und tägliche Sorgen. Darin gab es Schlösser, Weltraum, Hexen und Magier, Jungs, die Mädls küssten, Liebe, Tod, Gewalt, unvorstellbaren Reichtum, grauenhafte Armut, übermäßige Freude und Länder, die ich eines Tages bereisen würde. All das sog ich in mir auf und hoffte, all das eines Tages sehen zu dürfen. Na, okay, Hexen gab’s glücklicherweise nur an Fasching oder Halloween und vor unvorstellbarer Armut war ich bisher verschont geblieben.
  19. Inzwischen habe ich sicher an die tausend Bücher gelesen. Ich gehöre zu denen, denen ein Buch nur Spaß macht, wenn sie es in einem Rutsch durchlesen und es mindestens 300 Seiten hat, sodass man lange in dieser Welt lebt. Ich liebe Bücher. Sie vermitteln Wissen, erzeugen Spannung, sie lassen einen Liebe empfinden und fremde Orte erleben. Ich liebe den Geruch von Büchern.
  20. Ich war bis zu meinem zwanzigsten Lebensjahr nicht weiter gefahren, als in einen Umkreis von fünfundzwanzig Kilometern. Erst mit ungefähr achtzehnten Jahren habe ich fünfzig Kilometer nach Nürnberg und Regensburg erleben können. Und deshalb wollte ich weit weg. Aus damaliger Sicht war München unheimlich weit weg.
  21. Mein erster Urlaub war nach meinem achtzehnten Geburtstag gleich auf Gran Canaria. Ich flog allein hin und fand gleich am ersten Tag Anschluss. Drei Wochen, Sonne, Spaß und Meer.
  22. Kaffee ist für mich ein Graus. Aber seit August 2017 trinke ich ihn. Er schmeckt mir nach wie vor nicht. Er schmeckt für mich wie verbrannte Handschuhe. Aber: Ich hatte mein Leben lang Migräne und ich spreche hier von meist drei zusammenhängenden Tagen und mindestens 60 Tagen im Jahr. Vor meinem Aufbruch von Neumarkt/Opf. nach Makarska in Kroatien hatte ich meine Migränetabletten nicht mitgenommen. Da ich seit einer Ernährungsumstellung von vorher 60 Migränetagen im Jahr nur noch ca. 2 Mal im Jahr Migräne hatte. Ich rechnete definitiv nicht mehr damit. Vor mir lag aber eine mindestens zehnstündige Autofahrt als Beifahrerin.

    In dieser Nacht hätte ich vor Schmerzen die Wand hochgehen können. Damit ich meine Cousine nicht weckte, wanderte ich ins Wohnzimmer aus. Ich las mich quer durchs Internet, was sonst so helfen könne. Ich machte also Faszienübungen. Setzte Kaffee auf und fand auch noch eine Zitrone. Ich brühte einen extrem starken Kaffee und schüttete ihn mit Zitrone angereichert hinunter. Nach einer schlaflosen Nacht, wurde ich nicht nur meine Kopfschmerzen los, sondern ich war so etwas von munter, was ich in dem Ausmaß von mir nicht kannte.

    Seither würge ich bei einem größeren Tief den Kaffee runter. Ich denke immer: Es gibt schlimmere Medizin. Was ich aber ebenfalls gelernt habe: Auch wenn Kaffee für mich immer wie angebrannte Handschuhe schmeckt, hinterher macht er einen so fantastischen Geschmack im Mund. Für mich unbegreiflich, dass etwas, das erst so schrecklich schmeckt, so dermaßen gut im Nachgang ist.
  23. Apropos Migräne. Wie geschrieben hatte ich mindestens 60 Migränetage im Jahr und das ist eher niedrig angesetzt. 2012 hatte ich das Rauchen aufgehört und zehn Kilos zugenommen. Die wollte ich loswerden und so kam ich bereits vor dem Erscheinen des Buches an „SOS Schlank ohne Sport“ und bin dort als Aveleen Avide als Testimonial aufgeführt. Im Buch ging es um Ernährungsumstellung und Abnehmen war der Nebeneffekt.

    Ich wollte nur den Nebeneffekt und das möglichst ohne Sport! Nicht nur, dass ich in Rekordzeit zehn Kilos abgenommen hatte (die erste Woche knapp vier Kilos!, die zweite Woche zwei Kilos!), nein, nach ca. sechs Monaten fiel mir auf, dass ich ewig keine Migräne mehr gehabt hatte.

    Exakt seit der Ernährungsumstellung. Ich hielt mich nicht dogmatisch an die Vorgaben des Buches; ich folgte dem zu ca. 80 Prozent. Da ich keine Kuhmilchprodukte, keinen Industriezucker und kaum Weizenmehl aß, wusste ich nicht, welches der drei Hauptakteure meine Migräne verschwinden ließ. Das bekam ich erst 2022 in der Adventszeit raus. Es war definitiv der Zucker! Ich lebe immer noch nach dieser Ernährungsumstellung, inzwischen aber vielleicht noch zu 70 Prozent. Denn hier gibt es bei Weitem keine so guten Ziegen- und Schafsmilchprodukte wie in München.
  24. Ich schaue selten deutsche Krimis. Wenn die Kamera 5 Minuten einem Auto hinterherfährt, in dem weder gesprochen, noch gedacht wird, noch ein Filmsong gespielt wird, krrrrrr! Ich erkenne am drüber zappen, ob gerade ein deutscher Krimi läuft oder einer aus Amerika, England oder aus Schweden. Da haben diese Länder schon zwei Mal die Welt gerettet, ehe in einem deutschen Krimi ein Wort gesprochen wird. Ausnahmen z.B.: „Der letzte Bulle“ und „Blond: Eva Blond“.
  25. Ich gebe es zu, ich kann immer noch die Serie „Die Waltons“ ansehen. Sie ist für mich zeitlos. Am Ende der Serie ist alles voll Harmonie und das Zusammenhalten der Familie berührt mich immer wieder.
  26. Als ich 2022 meine Wohnung im Elternhaus einrichtete, hatte ich zum ersten Mal in meinem ganzen Leben einen Schrank selber aufgebaut. Noch dazu ganz allein. Ich sage nur: Pax. Beim ersten brauchte ich mindestens zwei Stunden. Schon allein, bis ich wusste, was vorne und hinten sein soll und welche Schraube wohl wohin gehört. Ich habe 6 verschiedene Pax. Schmale, breite und welche mit Türen. Ab dem – ich glaube – dritten Pax brauchte ich nur noch fünfzehn Minuten. Jäh!
  27. Auf unsrem Dachboden stand 50 Jahre eine Vitrine, die meine Großeltern hatten. Da sie im ursprünglichen Braunton nicht zu meiner Wohnung passte, habe ich sie Silber gestrichen. Der Knaller ist aber die pinke Farbe, die im oberen Teil der Vitrine ist. Sie ist die Originalfarbe! Ich habe sie nur lasiert, damit sich der Farbton beim sauber machen nicht auflöst, denn er ist wasserlöslich.
  1. Während die Handwerker die Wände und Decken strichen und die Fußböden legten, bemalte ich einen Couchtisch, den Küchentisch und die Küchenrückwand mithilfe von Schablonen.
  1. Am 31. Oktober 2022 holte ich meine Katze Fipsi aus dem Tierheim. Fipsi wurde auf etwa zehn Jahre geschätzt. Sie würde gerne kuscheln, sie ist reine Wohnungskatze, sie mag keine kleinen Kinder, keine andren Katzen und Hunde, laut Tierheimbeschreibung im Internet. Oh. Das würde meine sein! Als ich sie mir anschaute, kam sie gleich zum Schmusen. Was soll ich sagen? Sie ist ein Goldstück! Ich habe keine Ahnung, wer sie vorher hatte, aber sie ist unglaublich gut erzogen. Sie springt auf keinen Tisch, kratzt an keiner Tür, schmust wie eine Weltmeisterin und hüpft seit dem ersten Moment auf die Katzentoilette. Wenn man den Raum betritt, dann grüßt sie. So scheint’s zumindest. Sie sagt dann leise: „Miau.“ Selbst meine Mama hat sie um den kleinen Finger, äh Pfote gewickelt.
Fipsi spielt
  1. Ich fuhr ca. 30 Jahre nicht mehr Auto. Als ich 2020 wieder ins Elternhaus zog, musste ich wieder Auto fahren lernen. Mein Chef sagte mal zu mir: „Ach, Maria, wenn jemand mit dir um einen Parkplatz streitet, sag‘ denen, du hast soeben erst wieder fahren gelernt.“ 🤣
    Früher war Fahren für mich ein Grauen. Jetzt macht es mir sogar manchmal regelrecht Spaß.
  2. Ebenfalls 2020 habe ich Traktor fahren angefangen. Als Kind durfte ich zwar den Traktor ab und zu lenken (das sonst die Domäne meines Vater und meines Bruder). Also fahre ich jetzt Traktor!  Ich finde es unglaublich, dass man einen Traktor punktgenau um die eigene Achse lenken kann. Es hat schon fast was tänzerisches! Seit ich das weiß, ist Traktor fahren für mich das Höchste!
  3. Im Dezember 2022 habe ich einen Motorsägekurs mitgemacht. Okay, es war der allerkälteste Tag mit Minus 15 Grad und einem halben Meter Schnee. Und ich habe auch nur eine Akkusäge und keine wie die großen Jungs. Wenn man bedenkt, ich wollte so ein gefährliches Instrument nie zur Hand nehmen. Aber ich fälle – ich nenne es scherzhaft Frauenbäumchen – die halt so ungefähr 30 Zentimeter Durchmesser haben.
  4. Inzwischen bediene ich unsren Holzspalter und die Kreissäge.
  5. Seit 2015 hatte ich mir schon überlegt, wieder von München Richtung Neumarkt / Oberpfalz zu ziehen. Seitdem ich meine Ernährung umgestellt hatte und erst recht, nachdem ich meine Kosmetik selber rührte und die Lautstärke in den Hochhäusern mich nervte, zog es mich zurück. Bei den Spaziergängen mit meiner Mutter bei unsren Feldern merkte ich, ich will im Alter nicht in München leben, ich brauche mehr Natur um mich herum. Da brach Corona aus und einer meiner neueren Kunden mit einer über 200-Quadratmeter-Verkaufsfläche war gezwungen zu schließen. Innerhalb zwei Wochen zog ich heim, vorübergehend in mein Elternhaus. Jetzt habe ich unendliche Ruhe und ich erfreue mich, wenn der Sommer kommt und ich auf meinem Balkon die letzten Sonnenstrahlen nach der Arbeit genießen kann. Oder wenn der Schnee blütenweiß auf den Feldern liegt. In München bekam ich das eher nie zu Gesicht.
  6. Ende April 2019 fing ich das Seife sieden an. Es ist das, was mich fesselt und was ich weiterhin in meinem Leben haben will. Hier verbinde ich mein künstlerisches Dasein mit etwas Nützlichem. Gleichzeitig trage ich ein wenig dazu bei, weniger Mikroplastik in die Weltmeere und ins Grundwasser zu versenken. Dieses Kribbeln in meinem Magen, wenn ich ein neues Rezept ausprobiere, eine neue Seife kreiere! Diese Vorfreude darauf, wieder ein neues Kunstwerk zu erschaffen! Beim Sieden selber bin ich hoch konzentriert, schließlich gehe ich mit Ätznatron um. Seife sieden bringt mich in Hochstimmung!
  7. Ich liebe meinen Holzherd. Er macht im Winter mollige Wärme und gleichzeitig koche ich darauf.
  1. 2024 habe ich zum ersten Mal in meine Leben: Hollunderblüten- und Kirschsirup eingeweckt, Johannisbeergelee und Kirschkonfitüre eingekocht. Ich habe zum ersten Mal Schokoladeneis und Blaubeer-Eis-Schaum zubereitet. Das wird es 2025 öfters geben!
  1. Nahezu fünfundzwanzig Jahre quälte mich Heuschnupfen. Immer im Folgejahr half das Mittelchen aus dem Vorjahr nicht mehr und letztendlich half überhaupt nichts mehr. Ich musste mir Cortison spritzen lassen, ein paar Jahre später waren es schon zwei Spritzen. Seitdem ich 2015 erlebt hatte, wie sehr Ernährung die Gesundheit steuert, ließ ich mich auf Naturmittel ein. 2017 bestellte ich MSM. Ich fing damit im Oktober an, da ich ja nicht wusste, wie schnell und ob es überhaupt wirkte. Was soll ich sagen? Seit Januar 2018 gehört der Heuschnupfen der Vergangenheit an. Heuschnupfen habe ich zwar noch, aber die Symptome sind weg. Endlich kann ich Frühjahr und Sommer in vollen Zügen genießen. Den Tipp hatte ich bereits 2014 von einer Bekannten erhalten, der es geholfen hatte. Das soll jetzt kein Heilversprechen sein, denn geheilt von Heuschnupfen bin ich nicht. Aber einen Versuch ist es wert.
  2. Ich liebe die Adventszeit und Weihnachtszeit! Mein Baum und die Weihnachtsdeko werden gegen den bayerischen Brauch spätestens vor dem 1. Advent aufgestellt. Dagegen brauche ich kein Sylvester.
  3. Mein Chef in der Werbeagentur hat mir beigebracht, wie man Preise aushandelt. Damals kaufte man noch von z.B. Getty Images Bilder für Werbekampagnen. Für mich war es also im ersten Türkei-Urlaub ganz easy um Käufe zu feilschen.
  4. Ich höre Mäuse piepsen, war mein Standardspruch. Seit Kurzem weiß ich, dass ich entweder unter Hyperakusis oder unter Misophonie leide. Ob es das eine oder andre ist, ist mir egal. Es ist allerdings sehr einschneidend im Leben und meine Antwort für mich ist Musik.

    In einer Wohnung in München habe ich nachts, wenn ich aus dem Schlaf aufwachte und alles Still war, den Strom in der Wohnung gehört. Denn wenn ich höre, wie der Kollege schnauft, dann bekomme ich keine Luft mehr, weil ich seinen Rhythmus atme. Der Kühlschrank surrt. Furchtbar: Küchenuhren! Klicken eines Kugelschreibers. Schmatzen, grrrr!

    Morgens gegen 4:30 Uhr hörte ich in einer Münchner Wohnung über mir ein Geräusch, das wie ein megaleises zzzzzschzzz klang. Ich hörte, jetzt halte dich fest, wie die Frau, die über mir wohnte, Haarspray auf die Haare sprühte und sie ihre Schuhe putzte. Da wurde es Zeit auszuziehen.

    Ich höre extrem leise Musik, damit werden für mein Gehör all die kleinen Störgeräusche ausgeblendet, die 99 Prozent der andren Menschen erst gar nicht wahrnehmen. 
  5. Das hier ist eine wunderbare Erinnerung für mich. Es sollte ein Test werden, inwieweit ich wirklich keine Höhenangst mehr habe. In 600-Meter-Höhe, diese Stille. Ein Traum. Es zeigt welche unbändige Freude ich dort oben empfand!
Parasailing in Makarska Kroatien

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