Mit Wipped-Soap kann ich mich auf wunderbare Art künstlerisch austoben. Bist du Sahne oder doch Seife, das ist hier die Frage? Mit Whipped-Soap schaffst du herrliche Kreationen. Ich habe u.a. meine Cupcakes damit verziert. Gesiedet habe ich meine 38. Seife am 27.09.2021.
Wipped-Soap ist nichts andres als sogenannte geschlagene Seife und sie sieht tatsächlich aus wie Sahne. Also Kinder fern halten, nicht, dass plötzlich jemand naschen will. Die Idee zur Seife habe ich von Maja; das Rezept habe ich abgewandelt.
Das habe ich dieses Mal alles hergerichtet:

Aufzählung der Utensilien:
- Alles was du hier siehst, verwende ich nur zum Seife sieden, außer die Waage und Rührgerät
- Dieses Mal benötigst du einen Handrührgerät
- Brille
- Gummihandschuhe
- Schürze
- Thermometer
- Plastiksieb mit kleinsten Löchern
- Teigschaber
- etliche Plastiklöffel
- Kochlöffel aus Plastik
- Soßenlöffel für die Seife (für den Notfall)
- verschiedene Glasgefäße für die ätherischen Öle
- einen 3-Liter-Messbecher
- 2 kleine Messbecher
- einen großen Plastikeimer Laugenstabil mit Ausgießer
- Küchenrolle (mit bereits abgerissenen Blättern)
- Formen (mehr als ich eigentlich bräuchte)
- ein Tablett, damit die Formen an einen andren Ort getragen werden können
- Frischhaltefolie
- verschiedene leere Joghurtbecher für die andren Farben (ich richte immer mehr her als ich brauche) 😇🤓
- Zeitung zum Unterlegen und / große Backmatte
Mein Rezept für die Wipped-Soap:
- 250 g GFM (Gesamtfettmenge)
- 33% destilliertes Wasser = 83 g (Supermarkt)
- 33% Kokosnussöl nativ 82,50 g
- 33% Sheabutter 82,50 g
- 34% Olivenöl hell 85 g
- 15% NaOH 31,08 g (oder Apotheke)
- 15% ÜF
- Duft: 8 g Litsea Cubeba

Anleitung Whipped-Soap:
- Destilliertes Wasser abwiegen und in den Laugen stabilen Eimer schütten.
- Laugen stabilen Eimer ins Waschbecken stellen (er darf nicht kippen!).
- NaOH abwiegen und langsam ins destillierte Wasser rieseln lassen.
- Nachdem die Lauge auf Zimmertemperatur abgekühlt war, stellte ich den Eimer in den Kühlschrank.
- Ich siedete nach ein paar Stunden weiter.
Rühren von Whipped-Soap:
- Sheabutter am Herd erwärmen. Sie soll aber nur angeschmolzen werden und nicht zum Großteil geschmolzen werden.
- Kokosnussöl zur Sheabutter geben.
- Sheabutter und Kokosnussöl mit dem Handrührgerät schaumig rühren.
- Wenn alles klumpenfrei aufgeschlagen ist, gibst du peu à peu das Öl hinzu. In meinem Fall war es Olivenöl hell.
- Alles zu einer homogenen, fluffigen Masse aufschlagen.
- Jetzt langsam und vorsichtig die wirklich kalte Lauge unterrühren. Vorsichtig vorgehen, da es spritzen könnte. Außerdem langsam vorgehen, damit nicht zu viel Flüssigkeit auf einmal hinzukommt. Ihr wisst ja, Lauge heizt auf und ihr wollt ja fluffig Sahne. Damit das funktioniert, darf es nicht aufheizen.
- Alles gründlich durchmixen.
- Du siehst hier die Konsistenz. Sie bleibt an meinen Rührgeräte-Stäben hängen und somit kann man sie wunderbar in Spritztüllen füllen.

Besonderheiten einer Wipped-Soap
- Es ist sehr wichtig, dass die Lauge kalt ist. Also nicht nur Zimmertemperatur hat, sondern viel kälter ist. Sie braucht nicht gefroren sein, aber sie soll so kalt, wie du sie nach einigen Stunden aus dem Kühlschrank rausnimmst. Gemessen habe ich nicht, aber als ich die Hand hinhielt, war es Kühlschrank kalt.
Kalt soll sie sicher deshalb sein, weil sonst die Wipped-Soap in sich zusammen fallen würde, wenn du sie zu deinen gerührten Fetten/Buttern/Ölen gibst. Du weißt ja sicher inzwischen, dass Lauge bis zu mindestens 90 Grad aufheizen kann. Wenn du Sahne im Sommer bei dreißig Grad rührst, dann bekommst du auch eher Butter als Sahne oder sie wird erst gar nicht fest. Das gleiche passiert wahrscheinlich mit Whipped-Soap. Bisher wurden meine Whipped-Soaps alle etwas. Das lag sicher dran, weil ich mir im Vorfeld alle Infos zog und auch meine eigenen Gedanken dazu machte, wie zu diesem Punkt hier. - Wenn du 60 / 70 Prozent feste Fette nimmst, dann wuppst du die Whipped-Soap. Für eine Wipped-Soap werden mehr feste Fette benötigt, als für sonstige Cold-Prozess-Seifen. Dazu sind Butter super geeignet. Kokosnussöl ist z.B. nie so hart, wie Sheabutter oder andre Butter-Sorten. Mein Kokosnussöl und die Sheabutter habe ich einige Tage vorher bereits in die warme Stube gestellt.
Da ich schon oft Body-Cream gerührt habe, war mir schnell klar, wie ich am Besten an die Whipped-Soap herangehen muss. Vor allem hatte ich beim Rühren von Body-Craem schon ein Handrührgerät in den Eisenhimmel geschickt, da die Butter zu fest gewesen war. Seither schmelze ich Sheabutter auf meinem Holzherd ein wenig an. Kokosnussöl ist eh weich genug für ein Rührgerät. Ich rühre auch nicht sofort los, sondern drücke das Rührgerät erst in die festen Butter. So kann ich feststellen, ob wohl mein Rührgerät den Akt durchhalten wird, oder ob ich die Butter lieber noch ein wenig anwärmen sollte. - Mit 33 Prozent destilliertem Wasser als Flüssigkeit kannst du nichts falsch machen. Ich habe so schon mehrere Whipped-Soaps gemacht, u.a. eine dreistöckige Seifen-Hochzeitstorte.
- Trotz fester Fette (Butter) solltest du keinen Bienenhonig nehmen. Klar, denn die Pastillen sind einfach zu hart für dein Rührgerät und für eine Whipped-Soap muss die Butter/festen Fette trotz allem rührfähig bleiben.
- Noch ein Hinweis im Nachhinein. Alle, die bisher mit diesen Kunstobjekten aus Seife beschenkt wurden, nehmen sie definitiv nicht her. Da sehe ich sie im Badezimmer als Zierobjekte. Für mich bedeutet das, dass ich für den Boden der Zierobjekte künftig nicht mehr mit hochwertigen Zutaten arbeiten werde und auch nicht mit Zitronensäure. Für Zierobjekte reicht es, wenn die Öle/Butter ihren Zweck erfüllen. Hierfür könnte ich mir sogar vorstellen, dass ich künftig Einölseifen austesten werde oder Fette/Öle, die ich vorher nicht hergenommen habe. Nur ranz anfällige Öle werde ich natürlich für die Kunstobjekte weiterhin nicht testen, denn die Seifen sollen ja lange gut aussehen (und riechen). Für den Whipped-Soap-Teil komme ich um gute Fette nicht herum. Aber das macht nichts.
Spritztüllen habe ich zwei verschiedene verwendet. Ich habe einen Spritzbeutel in ein Becherglas gestülpt und ihn mit der fluffigen Seifen-Sahne gefüllt. Einfach in weiß, da ich darauf verschiedene Objekte aus Knetseife in unterschiedlichen Farben drapieren wollte. In den zweiten Spritzbeutel füllte ich weniger, denn da wollte ich Seifen-Sahne-Tupfer spritzen und nahm dafür eine andre Tülle. Dafür habe ich extra Spritztüllen, die ich nur zum Seife-Sieden verwende. Schließlich bekommt man sie schon für ein paar Cent nachgeworfen im Supermarkt. Da Seife die Angewohnheit hat, sehr glitschig zu sein, hast du quasi keine Chance, wenn du erst eine Tülle an den Spritzbeutel schrauben möchtest und dann einen andren. Den Fehler habe ich nur einmal gemacht und ihn sofort korrigiert. Aber die Sauerei war schon angerichtet. 🤪
Die Knetseifen-Verzierungen hatte ich schon eine ganze Weile vorher vorbereitet. Die blauen Blüten und grünen Blätter z.B. schon Anfang 2020. Andre hatte ich am Wochenende vorher vorbereitet. Dazu habe ich die Seife geknetet und je nachdem, welche Farbe ich wollte, habe ich entweder bereits farbig passende Seife genommen oder in weiße Seife Seifenfarbe hinein geknetet, bis mir die Farbe gefiel.

Danach habe ich auf eine Silikonmatte etwas Maisstärke gestreut und die Seife ebenfalls damit bestäubt und entweder mit einem Nudelwalzl ausgewalzt oder ausgestochen oder mit Hand geformt oder in eine Silikonformen gepresst. Ich habe mir dazu endlos viele Pinterest-Videos und Fotos angesehen, wie man so was mit Fondant macht. Das Prinzip ist das Gleiche. Aushärten lassen habe ich sie in einer verschließbaren Plastikbox.
Die Blumenform gibt es hier. Die Perlen habe ich hier bestellt. Aber wie gesagt, auch bei Tchibo, Woolworth, Kik, Tevi und in Supermärkten bei den Eiswürfelformern wird man oft fündig. Sie sollten aber unbedingt aus Silikon sein, damit man die Kreationen auch wieder ohne Verlust aus der Form bekommt. 😅
Danach machst du weiter, als würdest du eine Torte verzieren. Falls du sowas noch nicht gemacht hast, dann teste an einem Stück aus, wie du vorgehen könntest. Die Seife kannst du anschließend, wenn es dir nicht gefällt, einfach wieder in deinen Spritzbeutel geben.
Schau mal, ich habe dir dieses Video verlinkt. Hier werden verschiedene Spritztüllen vorgestellt und was man wie damit spritzen kann. Und zum Verzieren kannst du im Prinzip alles nehmen, was man für Torten zum Verzieren an Utensilien benutzt. Genauso gehen Formen für Fondant oder explizit zum Seife sieden. Je nachdem, wieviel Geld du in die Hand nehmen möchtest.
Danach brauchst du nur noch deine Knetseife-Kreationen drauf drapieren. Et voila, fertig sind deine Zierseifen.
Hier findest du meinen Blogbeitrag, wie ich den Cupcake-Boden gesiedet habe. Und hier kommst du direkt zur Knetseife und wie ich sie gesiedet habe.
Disclaimer:
Bitte rechne wie immer alles selber in Kathrins Seifenrechner nach und wiege genau ab. NaOH ist ein Ätznatron und deshalb braucht es Sicherheitsvorkehrungen wie Brille, Handschuhe und lange Kleidung. 😅 Du möchtest ja irgendwann selber deine Öle und Butter zusammenstellen, dann hast du schon Übung mit dem Seifenrechner.
Salz zum Fest werden der Seife benötigst du nicht, denn die Seife wird so und so fest und solange du sie zum Spritzen brauchst, soll sie auch nicht fest werden. Zucker benötigst du dieses Mal auch nicht, denn diese Seife wird niemand zum Hände waschen oder Duschen hernehmen. Versprochen. 😇 Zucker gibt mehr Schaum, aber wenn diese Seife nicht genommen wird, braucht es auch keinen Schaum.
Falls du gegen einen der Stoffe allergisch bist, die in meiner Seife verwendet wurden, dann prüfe bitte, durch was du ihn ersetzen könntest.
Immer das NaOH ganz sachte in das destillierte Wasser rieseln lassen, NIEMALS umgekehrt, da es sonst wie eine Geysir in die Höhe schießen würde.
Immer die Lauge ganz langsam zu den Ölen/Fetten gießen, NIEMALS umgekehrt, da es sonst in die Höhe schießt und das hätte verheerende Folgen. In diesem Fall – wie geschrieben – eh kalte Lauge nehmen!


Indem ich mich entschlossen habe, zu veröffentlichen, wie viel NaOH ich verwende, möchte ich allen Anfängern das lästige Suchen im Internet ersparen. Außerdem schreibe ich die einzelnen Schritte auf, damit du dich leichter tust, als es bei mir der Fall gewesen war. Ich musste mir alles aus zig verschiedenen Seiten und englischen Videos raussuchen und dann entscheiden, was ich nun lieber ausprobieren wollte. Hinzu kommt, dass nicht nur die Texte nicht die typischen englischsprachigen Texte sind, sondern Fachjargon. Außerdem nehmen sie oft fertige Produkte her zum Sieden, die ich als Siederin nicht nehmen möchte. Ich möchte ja jeden Schritt selbst erledigen. Sonst könnte ich einfach Gießseife nehmen oder fertige Seifen einschmelzen und neu verzieren. Das wäre mir zu wenig künstlerisch.
Das einzige was du tun solltest, ist, nachprüfen, ob alle Zutaten richtig abgewogen sind und ob du auch geprüft hast, ob die Menge des NaOH’s stimmt. Dafür bist du allein verantwortlich. Das kannst du ganz einfach testen, indem du auf Kathrins Seifenrechner gehst und die Werte dort einfüllst. Es gibt auch eine Anleitung zum Seifenrechner.
Nun hoffe ich, ich habe dir Lust gemacht, einmal Whipped-Soap auszuprobieren. Ein BeautyFul Seifen wünsche ich dir. Seife, die keiner nehmen will, ist doch einfach BeautyFul. Was meinst du?