Anleitung Rebatched-Seife mit Weihnachtsmotiven

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OHP-Seife mit goldenem Stempel und Topping mit Christbaum und Weihnachtsmann

Eine OHP-Seife kann man nicht nur extra neu sieden, man kann damit auch nicht gelungenen Seifen oder Abschnitten usw. ein neues Leben einhauchen. Diese Art nennt man dann „Rebatched-Seife“. Außerdem habe ich mir für das Topping etwas Neues einfallen lassen. Das Topping ist gleichzeitig eine Knetseife mal ganz anders gemacht. Nämlich ebenfalls nicht neu gesiedet, sondern aus bereits gesiedeter CP-Seife.

Dies war meine 39. Seife und ich kreierte sie am 11.12.2021. Damit ich für meine „Rebatched“-Seife (übersetzt neu gestaltet) nicht endlos lange alles klein raspeln musste, damit sie im Crockpott (auch Slow-Cooker genannt) schneller verflüssigt, kam ich auf die glorreiche Idee größere ca. 2×2 cm Stücke zu schneiden und diese in einer Kaffeemühle zu hexeln. Ich habe eine Kaffemühle mal geschenkt bekommen und die nehme ich nur für Seifenprojekte. Klar ist auch, je größer die Seifenstücke, desto länger braucht es, bis aus den festen Stücken eine flüssigere Variante wird.

Als ich die gehexelten Teile aus der Kaffeemühle holte, merkte ich, die sind superleicht zu formen. Wie gleil war das denn??! 💃💃Das brachte mich auf die Idee, dass ich damit meine Silikonformen Weihnachtsmann und Christbaum einweihen könnte, die ich mal bei Woolworth oder so einem andren Billiganbieter geshoppt hatte. Weihnachtsmann und Christbäume könnte ich als Topping verwenden. Gesagt, getan!

Ich holte sie also und quetschte und presste die gehexelte Seife in die Formen. Dann dachte ich, es wäre schön, eine Art Christbaumkugeln zu haben und drehte die Seifenstückchen zu etwa gleich großen runden Kugeln zusammen.

Anschließend wendete ich die Kugeln in rotem Glitzer-Mica. Die Christbäume bemalte ich grün und golden und die Weihnachtsmänner bekamen rotes und goldenes Glitzer-Mica verpasst. Bah, fand ich das geil!! 💃 💃

Man brauchte also gar nicht extra Knetseife sieden, man konnte sie mit Hilfe eines ausgedienten Hexelgerätes, wie z.B. einer nicht fürs Essen benötigten Kaffeemühle, zu einem Brei hexeln und anschließend easy kneten und beliebig formen. Noch dazu wurde sie in der Form extremste schnell fest. Ich selbst hatte die Farben von Vita von Waldhoe (aber den Shop gibt es leider nicht mehr). Ich habe dir die Farben eines andren Shops verlinkt.

Toppings aus gehexelter, bereits gesiedeter Seife, die mir nicht gefallen hatte.

Rebatched-Seife kann man entweder auf dem Herd oder in einem Slow-Cooker, auch Crockpott genannt, verflüssigen. Diese Art Seifen oder auch OHP-Seifen, was wiederum „Oven Hot Process“ heißt, werden eher – na ja – rustikal. Manche Siederinnen nutzen diesen Effekt auch gezielt und wieder andre zaubern daraus so filigrane Seifen, als hätten sie die Seifen in CP „Cold Process“ gesiedet.

Allerdings geben sie dann meist zusätzlich Natriumlaktat zur Seife in den Crockpott. Man rechnet 0,5 bis 1 Prozent der Seifenmenge. Damit hüpft die Seife leichter aus der Form und da OPH-Seife oder auch Rebatched-Seife, die eben schon während des Rausschöpfens aus dem Crockpott verhärtet, bleibt mit Natriumlaktat durchfeuchteter und du bekommst eine feinere Textur hin. Du könntest damit sogar aufwändige Swirls gestalten. Jedoch würdest du sie nicht mit dem Spritzbeutel in Form Spritzen können. Sie wäre zu flüssig und würde dir einfach so durchflutschen. (Ich hatte es ausprobiert bei einer andren Weihnachtsseife).

Ich wollte es erst einmal rustikal. Das Filigrane kann man immer noch später ausprobieren, dachte ich mir so. Schließlich hatte ich für Filigran ja meine ganzen andren CP-Seifen.

Für die Rebatched-Seife benötigst du

  • Crockpott / Slowcooker oder einen Emailletopf und einen Herd.
  • Wenn du es auf dem Herd machst, dann sollte es im Wasserbad sein, da die Seife sonst anbrennen könnte.
  • In jedem Fall brauchst du keine Brille, wobei Handschuhe immer eine gute Idee sind.
  • Du brauchst destilliertes Wasser oder eine andre Flüssigkeit.
  • Duft deiner Wahl (falls der Duft oder die Düfte der bereits gesiedeten Seifen noch arg vorhanden sind, dann kannst du den Duft einsparen).
  • Evtl. noch ein Überfettungsöl. Also ein Öl, das hochwertig ist und du normalerweise nur sehr sparsam verwendest. Auch das kannst du hierfür hernehmen.
  • Einen Schöpflöffel, mit dem du die rustikale Seife in die Form geben kannst.
  • Einen Plastikkochlöffel, mit dem du die – jetzt hätte ich beinahe Pampe geschrieben – äh, Seife umrühren kannst.
  • Du brauchst eine Waage.
  • Falls du es farbig ändern möchtest, dann Farben und kleine Plastik-Teelöffel.
  • Und natürlich eine Form, in die du die Seife gibst.
  • In meinem Fall hatte ich auch noch die ganzen Toppings bereitgelegt.
  • Ich lege immer Zeitungspapier mit aus, damit ich nicht so aufpassen muss, wenn ich was zur Seite lege.

Wie gehst du es bei einer „Rebatched-Seife“ an?

  1. Die Seife Raspeln – sehr schweißtreibend. 😬 (Ich wollte meine Kaffeemühle nicht bis zur Schrottreife treiben, beim zerhexeln der 800 g Seife). Also war Handarbeit gefragt.
  2. Crockpott einschalten (zum Aufheizen habe ich die höchste Stufe genommen, dann zurückgeschaltet auf „Low“).
  3. Seifenraspel in den Crockpott geben.
  4. Destilliertes Wasser abwiegen und dazugeben.
  5. Öl abwiegen und dazugeben.
  6. Nun erst ein wenig verflüssigen lassen.
  7. Wenn die Ungeduld zu groß wird, dann mit dem Prürierstab durchrühren, damit die Schnipsel kleiner werden.
  8. Wenn der verflüssigte Seifenteig so aussieht, wie bei der Abbildung danach, dann ist der Seifenteig fertig.
  9. Nun kannst du Seifen-Farbe dazugeben.
  10. Wenn du magst, ist jetzt der Zeitpunkt, ätherisches Öl oder Parfümöl (seifentauglich) dazuzugeben.
  11. Nun flugs umfüllen in die Form / Formen, die du vorbereitet hast.
  12. Die Form mehrmals auf die Ablage klopfen, damit eventuelle Lufteinschüsse rausgehen.
  13. FERTIG!!

Diese Seife wird schnell hart und sobald sie geschnitten ist, kann sie sofort verwendet werden. Aber wie gesagt, erhoffe dir nicht zu viel Schaum, denn ein Schaumträumchen ist sie nicht. Weiter unten habe ich dir Alternativen aufgeführt, die du stattdessen machen könntest. Auch dazu kannst du bereits gesiedete Seife hernehmen und sie mit neu gesiedeter Seife wunderbar vermischen.

Da ich einige Dunkelbraune Stücke von Seifen geraspelt gehabt hatte, wurde der Seifenleim eher bräunlich. Als ich Hellblau dazugab, wurde es eher schlammig. Du wirst es an der geschnittenen Seife sehen.

So sah es dann aus, als ich ewig viele Seifenschnipsel im Crockpott eingeschmolzen hatte

Rezepte aus dem Internet. Nicht alles kannst du glauben.

Ich hatte mich gefühlt durchs ganze Internet gewühlt, um das Rezept oder die passende Rezeptur für meine Rebatched Weihnachtsseife zu finden. Es gab Dutzende, vor allem englischsprachige Videos und Rezepturen. Ich habe herausgefunden, dass mindestens genau so viel Gramm destilliertes Wasser genommen wurde, wie Seifenschnipsel oder gar noch mehr Wasser.

Ich habe Rebatch-Seife gemacht (und alle wo in Etwa 1:1 Wasser steht, kannst du sowas von vergessen). Und dann kommt ja bei allen Rezepten auch noch Öl dazu, was ich auch noch tat.

Auf jeden Fall, als ich die Bescherung im Crockpott beim Wasser einfüllen sah, schüttetet ich fast alles Wasser wieder raus (so dass ich halt keinen Seifenraspel-Verlust hatte). Außerdem war‘s immer noch viel zu viel Wasser und ich raspelte weiter wie eine Weltmeisterin. Also nie wieder 1:1!!! Wie viel Wasser also tatsächlich in meiner Rebatched-Seife gelandet ist, kann ich dir deshalb nicht sagen. Denn die Seifenreste wog ich nun nicht extra ab.

Aber ich sage mal so: Wenn du 800 g Seifenschnipsel hast, dann fange mit höchstens 50 g destilliertem Wasser oder einer andren Flüssigkeit wie Milch, Pflanzenmilch, Hydrolaten, Teeaufgüssen (mit destilliertem Wasser) an. Gib‘ lieber nach und nach noch ein wenig hinzu. Es soll dir ja nicht genauso gehen, wie mir. Keine Ahnung, wie die alle mit Rezepturen von 1:1 oder noch mehr Flüssigkeiten, eine anständige Seife oder Rebatched-Whipped-Soap Zustande bringen wollen?!

Auf 800 g Seifenschnipsel etwa 20 g Öl. Hier eignen sich sehr gut Überfettungsöle, da es ja keinen Verseifungsprozess mehr durchlaufen muss, bleiben alle Inhaltsstoffe vollständig erhalten. Aber ich würde keine ranzanfälligen Öle nehmen. Welche das sind, findest du hier.

Bei meiner Rebatched-Seife musste ich unendlich viel mehr Seifenschnipsel dazugeben, als ich ursprünglich eingeplant hatte, denn sonst wäre wahrscheinlich Jahre später nichts fest geworden bzw. vergammelt, ehe ich sie hätte verwenden können.

Du kannst die gröbere Textur der Seife ganz gut erkennen.

Rentiert sich so eine Rebatched-Seife? Ich habe sie gerade in der Verwendung. Sie ist sehr fest und hält auch ewig, eben weil sie so fest ist. Aber sie schäumt kaum. Wenn du also Seife mit Schaum haben möchtest, dann würde ich diese Art Seife definitiv nicht machen. Durch den Ölanteil, den ich drinnen hatte – es waren 20 g – ist sie sehr pflegend. Es ist also eher Duschbutter, denn Seife. So vom Verständnis her. Wie du siehst, habe ich die Seife noch mit einem goldenem Stempelmotiv versehen.

Ich werde keine Rebatched Seife mehr machen, denn es ist das ganze Raspeln nicht wert. Was ich mit meinen Seifenschnipseln künftig anfangen werde ist: Seifenreste mit dem Sparschäler in Streifen hobeln und zu Rollen drehen und in neu gesiedete Seife versenken und / oder damit drapieren. Oder die Reste in meiner Kaffeemühle hexeln und Toppings oder Einleger damit gestalten. Oder Seifenreste hobeln und in neu gesiedete Seife versenken. Damit kann man wunderbare Kreationen zaubern. Wie sogenannte Konfettiseifen.

Ein paar Beispiele gefällig? Es sind auf 2 Kilo Seifenschnippsel 5 OZ Flüssigkeiten in der Seife, was ungefähr 141 g ergibt. Zuzüglich sind noch drei Esslöffel destilliertes Wasser drinnen. Dieses Beispiel habe ich dir rausgesucht, weil du hier schön siehst, wie man Seifenschnipsel auch in einem Wasserbad am Herd verarbeiten könnte, wenn man keinen Crockpott / Slow-Cooker hat.

Konfettiseife – sehr schön.

Diese gerollten Seifenstücke sind mit einem Sparschäler gemacht worden.

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