High Oilic, auch h.o. abgekürzt, steht für ölsäurenreich. Damit kann man aber noch nicht wirklich etwas anfangen, wie ich finde. Wichtiger ist, was bedeutet es für eine Seife und warum ist das bei manchen Ölen besonders zu beachten? Hier erfährst du, wie du das für deine Seife nutzen kannst und was du beachten musst.
Dann will ich mal ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
High-oleic-Öle, also Öle mit einem hohen Anteil an Ölsäure, sind beim Seife sieden aus mehreren Gründen besonders wertvoll.
Das sind die Vorteile von high-oilic:
- Sie enthalten weniger mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
- Was wiederum bedeutet, dass sie nicht so schnell ranzig werden.
- Was wiederum eine längere Lagerfähigkeit bedeutet.
- Ölsäure wirkt reizlindernd, feuchtigkeitsspendend und glättend – sie ist also ideal für empfindliche oder trockene Haut.
- Sie macht die Seife mild und pflegend.
- High-oleic-Öle sorgen oft für dichten und cremigen Schaum
- Es hinterlässt ein angenehmes Hautgefühl
Es gibt einige Schnellranzer-Öle, von denen gibt es leider keine high-oilic-Variante, deshalb habe ich selbst damit noch nicht gesiedet. (Schließlich sollen meine Seifen langlebig sein). Es sind auch teurerer Öle. Ich habe zwar bisher auch teure Öle verwendet, aber diese meist nur, weil ich sie sowieso hier hatte, damit ich meine eigene Kosmetik herstellen kann.
Diese Öle gibt es nicht in der high-oilic-Variante:
- Avocadoöl raffiniert (da scheiden sich die Geister ob es ein Schnellranzer ist)
- Erdnussöl
- Haselnussöl
- Traubenkernöl
- Walnussöl
- Schwarzkümmelöl – nie mehr als 10% einsetzen
Meine Siedekolleginnen sagen, es ist kein Problem, Schnellranzer-Öle einzusetzen, wenn man die 10-Prozent-Regel befolgt. Sprich: Die Öle, die es nicht in der high-oilic-Variante gibt, sollen nicht höher als mit 10 Prozent der Gesamtfettmenge eingesetzt werden.
Diese Öle gibt es in der high-oilic-Variante:
- Distelöl h.o.
- Rapsöl h.o.
- Sonnenblumenöl h.o.



So findest du auf dem Etikett high-oilic:
High-oilic, also ölsäurereicht heißt nicht nur, dass die einfach ungesättigten Fettsäuren über 60 g pro 100 ml liegen sollen, sondern auch, dass die mehrfach ungesättigten Fettsäuren nicht mehr als ungefähr 14 g pro 100 ml sein dürfen.
Warum ich selber nur Öle in der high-oilic-Variante verwende:
Ich selbst möchte einfach kein Geld zum Fenster raus werfen, deshalb habe ich bisher keine Schnellranzeröle eingesetzt. Außer gleich bei einer meiner ersten Seifen – da las ich genau, als ich sie gesiedet hatte – dass das Öl, das ich zu mehr als 10% eingesetzt hatte, ein Schnellranzer-Öl war.
Im Supermarkt verbrachte ich danach Stunden, alle Etiketten zu studieren. Dann ging auch noch das W-Lan dort nicht und ich musste noch mal ins Obergeschoss fahren und nach draußen gehen, um am Handy den genauen Wortlaut nachzulesen.
Ich bin auch voll berufstätig und wusste, ich habe nur wenige Zeitfenster zum Sieden, darum wollte ich ebenfalls keine Experimente wagen, die nicht wirklich sein müssen. Wenn du allerdings bereit für Experimente mit Schnellranzerölen bist und sie vor allem mehr als zu 10 Prozent bereit bist, einzusetzen, dann darfst du mir gerne unten in den Kommentaren hinterlassen, wie dein Experiment gelungen ist. Du darfst mir aber auch so gerne einen Kommentar hinterlassen. Ich freue mich darüber.
Hier ein paar Seifen, bei denen ich die high-oilic-Öle eingesetzt habe: Seife mit Swirl und Himbeer-Topping, Seifen-Cupe-Cakes, Seife mit Ananas-Topping, Knetseife, Schmetterlingsseife, um nur einige zu nennen. Es gab noch mehr, aber die werde ich erst nach und nach online stellen.
Vielen Dank fürs Verlinken. 😁