Seit nahezu 30 Jahren – vielleicht auch noch länger – gehören sie jedes Jahr auf meinen Plätzchenteller. In der Arbeit wurden sie mir immer förmlich aus den Händen gerissen. Obwohl sie viel Arbeit machen, sind sie jede Mühe wert.
Jeder der sie einmal gegessen hat, will sie immer wieder essen. Da stimmt einfach alles. Weiche Mürbteig-Plätzchen, nussiger Geschmack, ein wenig Schoko und für den Crunch eine halbe Walnuss oben drauf. Die Kissinger Brötchen werden immer butterweich. Ich denke, das liegt auch mit daran, weil sie mit Johannisbeergelee zusammengeklebt werden und dann auch noch der Schokoüberzug drauf ist.
Hier kommt das überaus wandelbare Rezept für die Kissinger Brötchen:

Du kannst im Rezept Mandeln, Walnüsse oder Haselnüsse nehmen oder eine Kombination aus diesen.
Falls du die Haselnüsse, Walnüsse oder Mandeln selber im Thermomix mahlen möchtest, dann 40 Sek. / Stufe 10 mahlen.
500 g Haselnüsse, 300 g Mehl, 300 g Puderzucker, 200 g Butter, 2 Eier, 2 Tel. Backpulver, 1 Prise Salz, 1 Tel. Zimt in den Mixtopf geben und 2 Min. 30 Sek. / Teig kneten. Ich hatte dieses Mal tatsächlich das Mehl vergessen und es erst gemerkt, als ich den Teig aus dem Mixtopf holen wollte. Eine Sekunde wunderte ich mich, warum er so weich ist. Dann kam auch schon die Erleuchtung!
Ich habe das Mehl reingegeben und noch mal 2 Min. 30 Sek. / Teig kneten eingestellt. Anschließend Teig mind. 30 Minuten kalt stellen. Der Teig war perfekt. Nicht bröckelig und auch nicht, dass man noch ewig Mehl hätte nachgeben müssen. Es hatte ihm also nicht geschadet, dass ich doppelt so lange den Teig geknetet gehabt hatte.
Vom Teig ein Drittel entnehmen und ca. 3 mm dick ausrollen (ich lege darunter eine Backmatte mit Mehl eingestäubt und auf den Teig lege ich Backpapier). So klebt mir nichts an der Teigwalze an und ich brauche nur einen Bruchteil Mehl zum einstäuben.
Damit die Plätzchen gleich dick werden, habe ich irgendwann im Bauhandel 1 cm breite und ca 50 cm lange Holzstäbe geholt gehabt. Die hatte ich mal für ein Bastelprojekt benötigt gehabt und es waren welche übrig geblieben. Sie kamen mir jetzt als Abstandshalter für meine Plätzchen gerade recht. Ich legte einen Stab rechts und einen links vom Teig hin, so dass sie nicht ganz so weit auseinander lagen, wie die Teigwalze breit ist. Auf diese Weise braucht man sich nicht überlegen, wann der Teig überall gleich hoch ist, sondern er wird auf einfache Weise gleich hoch. Nun Kreise ausstechen, von denen später immer 2 zusammengeklebt werden.
Bachofen auf 180 Grad Ober- / Unterhitze vorwärmen und auf mittlerer Schiene ca. 6 Minuten backen. Beim ersten Blech am besten dabei bleiben, damit’s dir nicht geht, wie mir und eben nichts anbrennt. Ich hatte mir ursprünglich mal aufgeschrieben gehabt 10 Minuten und was soll ich sagen, als ich den Teig roch, war’s bereits zu spät. Unsre Hühner hat’s gefreut. Die haben nicht gefragt, was ich ihnen da für dunkle Plätzchen bringe. Sie haben sie förmlich inhaliert. (Ein Foto vom Sommer vor ein paar Jahren).

Unsre Hühner mit Hahn (der leider vom Hecht geholt wurde) 🙁
Dieses Jahr hatte ich massig Kuchenbleche für den Ofen genommen. Mama hat einen Herd und ich auch. Obwohl ihrer eine andre Blechgröße hat und sie auch in der Speis noch von den Vorgängeröfen Bleche hat, war es kein Problem. Ich nahm von meinem Herd das Rost und darauf stellte ich dann das Blech mit einer kleineren Größe. Auf diese Weise konnte ich die Plätzchen, ohne sie vom Blech ziehen zu müssen, auf dem Blech erkalten lassen. Dass ich da nicht schon die ganzen Jahre vorher drauf gekommen war? Hm!
Bis das letzte Blech im Ofen ist, erkaltete bereits das erste Blech. Allerdings macht ich erst Mittag und machte später weiter. Zuerst habe ich die Plätzchen mit Johannisbeergelee zusammengeklebt. Am Geschicktesten ist es, die Oberseite der Plätzchen mit Schokoglasur zu überziehen und als Zierde die halbe Walnuss drauf zu platzieren.
Die Kuvertüre nach Packungsanweisung erwärmen. Die Plätzchen legte ich auf den Rost, auf den ich Backpapier gelegt hatte. Nachdem die Schokolade getrocknet ist, wälzte ich die Plätzchen in Johannisbeergelee und anschließend gleich in gemahlenen Walnüssen. Alles gut fest werden lassen und dann zum Schlafen in eine Blechdose geben. Ab dem nächsten Tag sind sie weich und schmecken nach mehr.

Ich bin gespannt, ob du diese Zeit intensiven Kissinger Brötchen nachbäckst?
Die Kissinger-Brötchen habe ich bereits in meiner To-Want-Liste 4. Quartal 2024 verbloggt. Da findest du, was ich noch alles in 2024 erledigen wollte. 🙂